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Credit: Über Resorption und Secretion / von Arnold Spina. Source: Wellcome Collection.
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![Angjibe ist später von Thanhoffer ^) und Erdmann 2] bestätigt worden. Dem letzteren Forscher gebührt überdies das Verdienst, einen wich- tigen Beitrag zur Kenntniss der Gylinderzellen geliefert zu haben. Schon im Jahre 1854 hatte Finck^) darauf aufmerksam gemacht, dass die Cylinderzellen des Dünndarmes in ihren Höhendimensionen bedeutend von einander differiren. Erdmann hat nun gezeigt, dass an einerund der- selben Zotte Cylinderzellen von verschiedener Höhe anzutreffen sind. So lehrten die von ihm an todten Präparaten ausgeführten Messungen, dass die Höhe der grossen Zellen die der kleinen um das Dreifache übertreffen könne. Im Jahre 1858 erschien eine Untersuchung Heidenhain's, ^) welche neue und wichtige Aufschlüsse über den Resorptionsapparat des Darmes brachte. Durch die Entdeckung, dass unmittelbar unter dem Epithel der Zotten eine structurlose Haut, die sogenannte intermediäre Membran existire, die das Zottengewebe allseitig umscheide, wurde die Meinung wachgerufen, dass die Zellen an dieser Membran enden, dass somit das Epithel von dem Parenchym der Zotten durch eine elastische Haut vollständig abgegrenzt werde. Die Hypothese der intermediären Membran hat den Physiologen grosse Schwierigkeiten bei der Erklärung der Resorptionsvorgänge bereitet. Wie sollte das in die Zellen eingedrungene Nährmaterial eine derbe, elastische Haut passiren, um in das Zottengewebe zu gelangen? Heidenhain hat nun gefunden, dass die Cylinderzellen nicht an der structurlosen Haut ihr Ende erreichen, sondern dass sie mit den Bindege- webskörperchen des Zottengewebes in Verbindung stehen. Er hat ferner gezeigt, dass die Bindegewebszellen unter einander mit Ausläufern anasto- mosiren, und dass die Fortsätze jener Zellen, welche den Chylusgefässen am nächsten stehen, sich in die Wand derselben einsenken. Heidenhain deutete nun die Bilder so, dass er sagte, die Zellen und ihre Ausläufer seien hohl, und stellte sich vor, dass die von den Epi- thelzellen aufgenommene Nahrungsflüssigkeit durch das System der Binde- gewebszellen hindurch in die Chylusgefässe gelange. Heidenhain's Hypothese war somit den Theorien Vircho w's ange- passt, Theorien, nach welchen die Bindegewebskörper ein communiciren- des System hohler Körper bilden sollten. Mit diesen Angaben wurden die Chylusgefässe in vollständige Analogie 1) Pflüger's Arch. 1874. Bd. VIII. 2) 1. c. 3) Sur la Physiologie de repithölium. Strassbourg 1854. 4) Moleschott's Unters. Bd. IV. 1858. Spina, Resorption nnU Socretion. 2](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22299798_0021.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)