Licence: Public Domain Mark
Credit: Über Resorption und Secretion / von Arnold Spina. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.
22/114 (page 18)
![zu den Lymphgefiissen gebracht. Ich habe oben mitgetheilt, dass Kol 1 ik e r undLeydig zwischen den Blut- und Lymphgefassen das Vorhandensein eines Netzes von hohlen Bindegewebszellen annahmen, durch welches hin- durch der Saftstrom aus der Blutbahn in die Lymphbalm sich bewegen sollte. Ein ähnliches Netz sollte nun auch die Communication zwischen den Epithelzellen des Darmes einerseits und den Chylusgefassen andererseits herstellen. Die Theorie Heidenhain's hat sehr bald durch die Publicationen von Balogh^), Fles2), Funke^), Thanhoffer^), Fortunatow^] und Landois^) neue Stützen gewonnen. Es sprach sich aber hinwieder eine ganze Reihe von Forschern gegen diesen von Heidenhain behaupteten Zusammenhang aus, so Rind- fleisch^), Kölliker»), Eberth9), Dönitzi«), ErdmannH) und V e r s 0 n . Gleichzeitig mit den histiologischen Arbeiten wurde eine Reihe von experimentalen Untersuchungen veröffentlicht, welche es sich zur Aufgabe gestellt haben, einen Causalnexus einerseits zwischen Resorption und Blut - druck , andererseits zwischen Blutdruck und dem Drucke in den Lymph- bahnen nachzuweisen. Kaupp und Vierordti^) hatte gefunden, dass Kaninchen, die man durch einen Aderlass anämisch gemacht hat, das unter die Haut injicirte Strychnin viel langsamer resorbiren, als normale Thiere. Magendie^^j hingegen kam in analogen Versuchen mit Giften, die er in den Pleurasack brachte, zu entgegengesetzten Resultaten. Anämische Thiere zeigten eine schnellere Resorption als intacte. Magendie erklärte diese Beobachtungen dahin, dass durch den Abfall des Druckes in der Blut- bahn der Eintritt der eingespritzten Gifte in dieselbe auf dem Wege der Endosmose leichter von statten gehe. Andererseits wurden die Beziehungen zwischen Blut- und Lymphge- fässdruck untersucht. Wie schon früher angegeben wurde, hat man sich anfänglich nur im Sinne der Hypothese von der Existenz der Vasa serosa zu der Annahme entsdilossen, dass der Lymphdruck der fortgepflanzte Blutdruck sei. Nun wurde aber diese Hypothese , wie ich gezeigt habe, durch Heu- le's Kritik vollständig widerlegt. Nichtsdestoweniger war man bemüht. 1) 1. c. — 2) Citirt nach Erdmann. — 3) Lehrb. der Phys. — 4) 1. c. — 5) Pflüger's Archiv. Bd. XIV. 1877. — 6) Lehrbuch der Physiologie 1880. 7) Virchow's Archiv XXII. 1861. — 8) Gewebelehre. — 9) Würzburger Zeitschr. Jahrg. V. 1864. — 1 0) Reichert's Arch. 1864. — 1 1) 1. c. — 12) Stricker's Handb. Capilel XVI E. — 13) Citirt nach C. Ludwigs Physiologie. II. Bd. 1861. pag. 565. 14) Citirt nach C. Ludwig's Physiologie. II. Bd. 1861. pag. 56Ö.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22299798_0022.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)