Licence: Public Domain Mark
Credit: Über Resorption und Secretion / von Arnold Spina. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.
31/114 (page 27)
![Seidel') die in dem Zwerchfell, nach Scliweigg er-Seid e 1 und Do- giel -) die in der Baiichcysterne desFrosches durch Respirationsbewegungen der betreffenden Organe, endlich nach Ludwig und Schweigger- SeideP] die in den Sehnen durch passive Bewegungen der betreffenden Extremitäten befördert werden. Gegen die Folgerung, dass die Pumpbewegungen eine wesentliche Rolle bei der Fortbewegung der Lymphe spielen, lässt sich aber folgendes anführen: 1) Mascagni gelang es, die Lymphgefässe an frischen Leichen ohne jede Pumpbewegung zu füllen. Desgleichen hat Raj ewsky ^) in neuerer Zeit die Lymphgefässe des Zwerchfelles dadurch gefüllt, dass er dasselbe, ohne zu pumpen, ganz einfach mit Farbstoff übergoss. 2) Die Versuche der oben genannten Autoren sind zumeist an todten oder mit Curare oder Opium narcotisirten Thieren, oder an ausgeschnit- tenen Organen, also untei* Bedingungen ausgeführt worden, durch welche die Contractililät der glatten Muskulatur in den Lymphgefässen entweder geschwächt, oder vollends aufgehoben war. Dass unter diesen Umständen durch Druck oder Zug der Lymphstrom eine Beschleunigung erfahren kann, wird Niemand bezweifeln. Ob aber auch im normalen Thiere die Pump- bewegungen die Anfüllung der Lymphgefässe besorgen, geht aus diesen Versuchen nicht hervor. Eine andere, gleichfalls unter G. Ludwig's Leitung ausgeführte Reihe von Versuchen beschäftigt sich mit der Frage, welcher Antheil dem fort- gepflanzten Blutdrucke an der Strömung der Lymphe zukomme. Diese Frage wurde von Lesserund später von Paschutin**) da- hin beantwortet, dass der Blutdruck die Lymphbewegung nicht beeinflusse, indem einerseits die Secretion der grössten Lymphmengen oft mit dem nie- drigsten Blutdrucke zusammenfällt, und andererseits Erhöhung des Blut- druckes keine Beschleunigung des Lymphstromes im Gefolge hat. Mit diesen Untersuchungen hat somit G. Ludwig seine früheren An- gaben, dass der fortgepflanzte Blutdruck eine Triebkraft für die Lymphe abgebe, zurückgenommen. An Stelle des Blutdruckes wurden jetzt jene envähnten Pumpbewegungen als Ursache der Lymphströmung anerkannt. Dass diese Pumpbewegungen aber keine wesentliche Rolle im Resorptions- mechanismus spielen können, habe ich oben angedeutet. ^) Ebendaselbst. 1866. 2) Ebendaselbst. 1866. 3) Die Lympligefösse der Fascien und Sehnen. Leipzig'1872. 4) Virchow's Archiv. Bd. 64. 1875. . ü) 1. 0. 6) Arbeiten aus der physiol. Anstalt in Leipzig 1872.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22299798_0031.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)