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Credit: Über Resorption und Secretion / von Arnold Spina. Source: Wellcome Collection.
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![messer aber um so kleiner wird, je mehr sie sich dem Fussende der Zelle nähert. Die Slreifung ist nur an den dickeren Stellen der Tunica intima, also an den Zellkuppen und etwas unterhalb dieser zu beobachten. Diese Beobachtungen lehren, dass die Tunica intima sich allen Er- höhungen und Vertiefungen der Epithelschicht innig anlegt, so dass eine jede Gylinderzelle von der Tunica intima geradezu einen Überzug erhält. Dieser von der Tunica intima gebildete Überzug entspricht der Zellmembran, die verdickte und gestreifte Stelle desselben an der Zellkuppe dem Basal- saume oder Stäbchenorgane der Histiologen. Unter Benutzung dieser Erfahrung wird es uns möglich, an den diffe- renten Angaben der Histiologen über das Verhältniss des Stäbchenorgans zu den Zellen Kritik zu üben. Der einen Meinung zufolge (Lambl^), Thanhoffer 2]] soll das Stäbchenorgan einer marginalen Verdickung an der freien Oberfläche der Zellen entsprechen. Dieser Angabe kann ich keineswegs beipflichten. Eine andere Angabe (W i 11 i c h 3)) sagt aus, dass das Stäbchenorgan eine zusammenhängende, einheitliche Schicht bilde, welche den Cylinder- zellen aufliege. Diese Angabe correspondirt, wie man sieht, mit meinen Befunden. Denn an jenen Orten des contrahirten Darmes, an welchen die Zellen dicht aneinander stehen und von gleicher Höhe sind, werden die verdickten Stellen der Tunica intima an den Kuppen der Zellen dicht nebeneinander zu stehen kommen und somit wie eine einheitliche Schicht imponiren. Die Beobachtung, dass die Stäbchenorgane den Anschein einer ein- heitlichen Schicht erwecken können, ist also auch am lebenden Thiere zu bestätigen; nicht aber die Schlussfolgerungen, die man aus dieser Beob- achtung abgeleitet hat, die Folgerung nämlich, dass die Stäbchenorgan- schicht coagulirter Schleim sei. Eine dritte, und zwar die am meisten verbreitete Meinung geht end- lich dahin, dass die Stäbchenorgane keine einheitliche Schicht, sondern eine aus mehreren vollständig von einander getrennten, polygonalen Stücken bestehende Lage darstellen, und dass je eines dieser Polygone einer Gylin- derzelle zukomme. Diese Angabe bedarf nach einer Richtung hin einer Correctur. Die einzelnen Stäbchenorgane erscheinen nur, von oben besehen, als vollstän- dig von einander getrennte Gebilde. Die Untersuchung von Profilbildern lehrt, dass die Stäbchenorgane nur Verdickungen einer einheitlichen Schicht — (der Tunica intima der Zoologen) — entsprechen. 1) Wiener Medic. Wochenschrift 1859. — 2) 1. c. — 3)Virch. Arch. Bd. XL 1857.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22299798_0040.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)