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Credit: Über Resorption und Secretion / von Arnold Spina. Source: Wellcome Collection.
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![Ein IiTthum bei der Untersuchung ist vollständig ausgeschlossen. Ich konnte, wenn ich zur Untersuchung 24 Stunden alte Maden wählte, die Thiere in ihrer ganzen Dicke mit 2000facher Vergrösserung durchmustern, ohne Bacterien an den bezeichneten Stellen wahrzunehmen. Ganz anders gestalten sich hingegen die Verhältnisse, wenn der e])\- theliale Belag der Made nur zum Theil oder bis an die Membrana propria fehlt. Mit einem solchen Fehler behaftete Thiere enthalten sowohl in der defecten Epithelschicht wie in der Leibeshöhle zahlreiche Bacterien. Solche Thiere sind aber, wie aus den trägen Bewegungen ihres Körpers zu ersehen ist, nicht normal. Die Tunica intima scheint für die Maden geradezu eine Schutzhülle gegen die Invasion von Fäulnissorganismen zu sein. Aus dem Umstände, dass weder die angeführten Farbstoffe, noch Bacterien in intacte Epithelzellen dringen, könnte gefolgert werden, dass auch keine Fetttropfen in die Zellen zu gelangen vermögen. Gegen diese Schlussfolgerungen sprechen aber folgende Erwägungen: Wie bekannt, findet man in den Epithelzellen nach dem Genüsse fett- haltiger Nahrung zahlreiche Fetttröpfchen von verschiedener Grösse. Die kleinsten derselben, der sogenannte »Fettstaub«, sind um vieles kleiner als das feinste Tusch- oder Karminkorn. Bei dieser Sachlage wäre es immer- hin möglich, dass dort, wo die Farbstoffkörner ihrer Grösse wegen nicht eindringen können, dies bei den viel feineren Fetttröpfchen möglich wird. Die directe Beobachtung spricht aber nicht zu Gunsten dieser Annahme. Ich konnte niemals bei Fröschen, denen ich Fettemulsionen in den Magen brachte, jene allerkleinsten Fetttröpfchen auch ausserhalb der Epithelien finden. Man erblickt sie immer nur im Innern der Zellen, während ausser- halb derselben nur grössere Fetttropfen anzutreffen sind. Würden die in den Zellen vorkommenden Fetttröpfchen von aussen in die Zellen gelangt sein, so müsste man dieselben in irgend einer Verdauungsphase auch ausserhalb der Zellen erblicken müssen. Wenn aber die Annahme, dass die Fettröpfchen von Aussen in die Zelle gelangen, wenig Wahrscheinlichkeit für sich hat, wie sind dann die Bilder von mit Fetttröpfchen erfüllten Epithelzellen zu erklären? Ich habe schon oben der Angabe Will's Erwähnung gethan, dass die Epithelien die Fähigkeit bQ^itzen, aus den chemischen Constituenten des Fettes wieder Fett zu erzeugen. Ich kann die Angabe Will's, dessen Ver- suche ich nachgemacht habe, bestätigen. Ist aber die Angabe Will 's richtig, dann hat die Hypothese, dass die Fette als Emulsionen resorbirt werden, ihre beste Stütze eingebüsst. Denn die Erfüllung der Epithelzellen mit Fett, welche bis zu den Un- tersuchungen W i 11's einzig nur durch die Annahme, dass das enmlgirle](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22299798_0064.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)