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Credit: Über Resorption und Secretion / von Arnold Spina. Source: Wellcome Collection.
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![Auch dieser Forscher hat eine Gewichtszunahme nicht constatiren können, aber er fand, dass das Durstgefühl des Badenden nach dem Bade abnehme, und die Harnsecretion sich vermehre. Die Beobachtungen Gurrie's machten somit eine Resorption von Wasser sehr wahrscheinlich. Als bald darauf Joung bei seinen Wägungsversuchen erfahren hatte, dass das negative oder positive Ergebniss der Wägung von der Höhe der Temperatur des Bades abhängig sei, dass ein Gewichtszuwachs bei relativ niederer Temperatur (260G.)sich nachweisen lasse, dass derselbe bei 300 mehr ein Drittel betrage und bei 37^ gleich Null werde, lernte man die negativen Versuchsresultale von Seguin und Currie, die auf die Temperatur des Bades keine besondere Rücksicht nahmen , würdigen. Die Versuche von Joung verdienten umsomehr Vertrauen, als dieser For- scher die Versuchsperson nicht die mit Wasserdampf gesättigte Luft der Badecabine sondern die Luft eines anderen Raumes athmen liess. Die An- gaben Joung's sind später im Grossen und Ganzen vonMadden^) und Kuhn bestätigt worden. • Um diese Zeit lenkte Joh. Müller^) die Aufmerksamkeit der Forscher auf die Froschhaut. Joh. Müller brachte Frösche in ein Bad von blau- saurem Kali, liess sie eine Zeit lang in dieser Flüssigkeit, wusch die Thiere dann sorgfältig ab und wies mittelst eines Eisenoxydsalzes die Ge- genwart von blausaurem Kali in den subcutanen Lymphsäcken des Thieres nach. Dieser Versuch lehrte somit auf das Bestimmteste, dass die Frosch- haut Flüssigkeiten resorbirt, und dass diese Flüssigkeiten aus der Haut in die subcutanen Lymphsäcke gelangen. Fraglich blieb nur, ob die an der Froschhaut gewonnenen Resultate auch für die Haut des Menschen Geltung haben können. Man wies auf die grosse Verschiedenheit in dem Bau dieser Organe hin und betonte des Be- sonderen den Mangel von Schweiss- und Talgdrüsen in der Froschhaut, welche möglicherweise bei der Resorption durch die Haut des Menschen eine besondere Rolle spielen. Man stellte sich um so entschiedener einer Gleichstellung der Froschhaut mit der Haut des Menschen entgegen, als die folgenden Experimentatoren sowohl gegen Currie wie gegen Joung den Vorwurf erhoben, dass bei ihren Versuchen das Wasser nicht von der Haut, sondern von der Schleimhaut der Aftermündung, des Präputiums und der Vagina, oder durch kleine, zufällige Risse in der Haut resorbirt worden sei. Der Einwand, dass bei den Versuchen über Hautresorption durch die Wasseraufnahme von Seiten der Schleimhäute Fehler geschaffen worden sind, ist zweifellos richtig. 1] De cutis inhalationc. Edinburgh 1813. . 2) An exp. inquiry inlo the phys. of cut. absorpt. Edinburgli, 183S. . 3) Physiol. WirJc. d. Bäder. Balneologische Zeitung. Bd. IV. '» Lehrbuch der Physiol. 1841.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22299798_0079.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)