Lehrbuch der vergleichenden Pathologie und Therapie des Menschen und der Hausthiere : für Thierärzte, Ärzte und Studirende / von Georg Schneidemühl.

  • Schneidemühl, Georg, 1853-1928.
Date:
1898
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Credit: Lehrbuch der vergleichenden Pathologie und Therapie des Menschen und der Hausthiere : für Thierärzte, Ärzte und Studirende / von Georg Schneidemühl. Source: Wellcome Collection.

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    V’^erhültniss in der Gefangenschaft wesentlich ändere. Bergmann (Primae lineae pathologiac comparatae 1804) erklärt bereits, dass durch die Experimente, welche die Thierpathologie gestatte, sie der INIedicin, Chirurgie und Therapie zu Hülfe käme und durch die Geschichte der Thierseuchen die der Ei)idemien aufhelle. In .seinem Werke bespricht Bergmann die Krankheiten der Insekten, Fische, Lurche, Säuge- thiere und der ISIenschen. Auch bemühte sich derselbe Autor nachzuweisen, dass es bis zu einem gewissen Grade möglich sei, die Krankheiten der Menschen und Thiere auch in den Pflanzen aufzufinden, z. B. die Bleichsucht, verschiedene Exantheme, Knochenfrass, Geschwulstbildungen und ^Missgeburten. Der genannte Autor erwähnt auch benüts, dass Fische Verletzungen, die man ihnen zufügt, im Allgemeinen leichter ertragen, als andere Tliiere. Eben.<o be- obachteÜ! Bergmann ein massenhaftes Absterbiai der Fische zu Zeiten, in welchen Epidemien und Epizootieen herrschten. Auch fand er, da.>^s Vögel, welche den atmosphärischen Einflüs-^ien ausgesetzt sind, von den unt(‘r anderen Thieren heirschen- den Seuchen heimgesucht werden. „Die Seuchen der Vögel sind oft die Vorläufer der Epidemien der Menschen.“ (Bergmann.) Bergmann zeigte auch schon, dass, wenn gewisse Krankheiten des Menschen an bestimmte Klimata geknüpft sind, auch die Thiere unter jenen Krankheiten leiden. Berg- mann machte auch einen Vergleich der Ergebnisse gi’os.ser chirurgischer Operationen imd der Köq)erverstümmelungen bei den Säugethieren und den iMeirschen und fand miuinigfache Abweichungen zwischen dem menschlichen Organismus mul demjenigen der verschiedenen Säugethierspecies. Die zaldreiclien Versuche ergidxm, dass der Hund z. B. che schwersten Verstümmelungen verträgt und besser verträgt, als dc'r ]Men.sch, während che Ziegen, Schafe und Kaninchen ihnen fast sännntheh plötzhc'h vuiterhegcn. Im Jahre 1778 hielt Plennemann an der Universität Göttingen bereits einen Cursus über vergleichende IMedicin. „Lectiones suas per semestre aestivum in Academia Georgia Augusta habendas indicit, praemittentur primae lineae nosologiae morborum.“ Ebenso kündigte in demselben Jahre Bossiegel in Göttingen folgende Vorlesung an: „Artem veterinariam tractandam suscipio, commilitones optnni, doctrinam ab ea ejuae sanitati hominum et constituendae et restituemlae mservit, non adeo discrepantem ac vulgo plericpie putant.“ Auch an anderen I niversitäten Deutschlands begann man um diese Zeit Vorlesungen über vergleichende Medici.i zu halten. Es wurden besondere Lehrstühle für Thiermedicin in Heidelberg, Frei- bur.r, Tübingen, Jena, Marburg und Würzburg errichtet. Man verband damit die AbScht, solche Aerzte, welche sich später zu Physicatsärzten auszuhilden beab- sichtigten, in der Kenntniss der Zoonosen auszubilden. Während diese Lehrstühle zum grossen Schaden der Forschung auf dem Gebiete der vergleichenden Pathologie in Deutschland später fast sämmtlich eingingen und nur an solchen Lmversitaten erhalten bezw. neu errichtet worden sind, wo studirende Landwirthe in den Gnindzügen der landwirthschaftlichen Thierheilkunde unterrichtet werden sollen, sind an den österreichischen Landosuniversitäten jene Lehrstühle für Thierheilkunde überall für den ob(>n gc-nannten Zwec'k bi.-^ heute beibcdialten Acoiden. r< i -i Mit Beginn des neunzehnten Jahrhunderts mehren sich die Schriften u ler vergleichende Pathologie. Es erschienen u. A. Arbeiten von Greve „la-fahrnngen