Krankheiten der Blut- und Lymphgefässe / bearbeitet von H. Lebert. Krankheiten des Herzens / bearbeitet von N. Friedreich.
- Lebert, Hermann, 1813-1878.
- Date:
- 1861
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Credit: Krankheiten der Blut- und Lymphgefässe / bearbeitet von H. Lebert. Krankheiten des Herzens / bearbeitet von N. Friedreich. Source: Wellcome Collection.
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![descenz Später tritt Blutspeien auf, oder auch Blutungen aus anderen Ser heilcn Wenn dagegen die Krankheit ihren natürlichen Verlauf dSmacht so zeigen sich die Erscheinungen eines allgemeinen kachectischen 7ustandes 'welcher das Ende durch Erschöpfung herbeiführt. . Die Dauer des gesammlen Verlaufes ist schwer zu bestimmen, da in der Resel der Anfang deutlicher Symptome später sich kund gibt als der der ersten Entwicklung der Geschwulst. Man kann daher nur die Dauer vom Anfange der Erscheinungen, welche sich auf das Aneurysma beziehen, bis zum Tode bestimmen. Es ist dies in 30 unserer Fälle geschehen Im \l]n-emeinen schwankte diese Dauer zwischen 6 Monaten und d —4 Jahren. Der schnelle Verlauf in wenigen Monaten ist jedoch selten. Die mittlere Dauer ist zwischen einem Jahre und 15 Monaten. Die folgende Tabelle zeigt die verschiedene Häufigkeit der Dauer: 6 Monate 1 Fall 6 — 12 „ 7 „ 12 — 15 „ 7 „ 15 — 18 „ 4 „ 18-24 „ 2 „ 24-36 „ 6 „ 36 — 48 „ 3 „ 30 Der Ausgang in Heilung ist jedoch beim Aneurysma von sehr glaub- würdigen und guten Beobachtern angegeben worden. Schon ältere Auto- ren, wie Panaroli und Albertini haben Heilungen dieser Art mitge- theilt. Cruveilhier und Rokitansky weisen das Factum anatomisch sicher nach, so wie Dusol und Legroux nach aussen hervorragende Aortenaneurysmen allmählich abnehmen gesehen haben, mit endlichem Schwinden der Geschwulst und entsprechender Abnahme aller übrigen Symptome. Auch vom Aneurysma der Aorta abdominalis hat Odoardo Linoli (Annal. univ. di Milano. Dec. 1836) eine Krankengeschichte mitge- theilt, welche jedoch nicht mit hinreichendem Detail erzählt ist, um überzeugend zu sein. Bei Heilung dieser Aneurysmen kann sich der Sack selbst zusammen- ziehen. Meist jedoch kommt dieser günstige Ausgang durch die Organisa- tion der Blulpfröpfe zu Stande, welche die abnorme Höhle ausfüllen, und sich nach dem Kaliber des Gelasses hin mit einem feinen Häutchen be- decken können. Oder der Blutstrom stellt sich kanalartig durch die Pfropfe wieder her. Der tödtliche Ausgang ist nach unseren jetzigen Kenntnissen der häufi- gere. Derselbe kann/aber auf sehr verschiedene Art eintreten. Erschöpfung und Kachexie ohne eigentlich momentan gefährliche Zufälle treten in i/5—y4 der Fälle ein. Bei einigen Kranken steigert sich die Dyspnoe, wird zur an- dauernden Orthopnoe, die Steckanfälle werden immer heftiger und die Pa- tienten gehen asphyktisch mit den Zeichen der Cyanose zu Grunde. Bei anderen ist der Tod plötzlich und synkopal, sowohl ohne Erschöpfung, wie ohne Blutung und Durchbruch. Von der Communication des Aneurysma mit einem andern Theile des Gefässsystems haben wir nach Thum am das Wichtigste angeführt. Viel Aehnlichkeit bietet das so eintretende Ge- misch des rolhen und schwarzen Blutes mit den Zeichen der Compression oder Obhteralion der Hohladcr. Der Tod durch Blutung und Erguss nach einem inneren oder~einem nach aussen communicirenden Thcil ist der weitaus häufigere; wir haben hievon 41 Fälle analysirt.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21496183_0033.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)