Untersuchungen über das Vorkommen von Fett in Geschwülsten : Beiträge zur Fettfrage ... / vorgelegt von Marie Dunin-Karwicka.

  • Dunin-Karwicka, Marie.
Date:
1906
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Untersuchungen über das Vorkommen von Fett in Geschwülsten : Beiträge zur Fettfrage ... / vorgelegt von Marie Dunin-Karwicka. Source: Wellcome Collection.

    14/48 (page 12)
    sicher schon vor dem Tode dagewesen. — Man kann oft beob¬ achten. daß nach Extraktion des Fettes die Zelle und der Kern unverändert erscheinen. — Einmal zeigt die verfettete Steile schwere Schädigung, die sie leicht zum Tode führt, ein anderes Mal nicht, aber da in beiden Fällen die Quelle des Fettes die¬ selbe ist, so kann man nicht im ersten Fall von einer Fett¬ degeneration und im zweiten von einer Fettinfiltration sprechen. Herxheimer gebraucht den Ausdruck „Verfettung , hält aber die Einführung einer neuen Nomenklatur für notwendig, die der herrschenden Verwirrung ein Ende machen würde. Es wurden zahlreiche Versuche in der Richtung gemacht, aber ohne zu einer einheitlichen Nomenklatur geführt zu haben. — Lubarsch unterscheidet: 1. eine physiologische Infiltration; 2. eine pathologische Fettinfiltration a) durch Liegenbleiben des in den Zellen abgelagerten Fettes (Fettretention), b) durch über¬ mäßige Zufuhr von Fett mit dem Blute; 3. Fettpräzipitation (Fettaufnahme und -aufSpeicherung in der geschädigten Zelle) (Lubarsch-Ostertag Ergebn. 1896 S. 631). — Herxheimer ist der Ansicht, daß man diese Einteilung, die vom Jahre 1896 stammt, im großen und ganzen noch jetzt beibehalten kann! und schlägt vor, eine einfache und eine degenerative Fett¬ infiltration zu unterscheiden: einfache Fettinfiltration, wenn es sich um Fettaufspeicherung ohne schwere Veränderungen der Zelle handelt; degenerative Fettinfiltration, wenn die Zelle schwer geschädigt ist, aber da in den beiden Fällen die Quelle des Fettes dieselbe ist, so ist es gerechtfertigt, hier wie dort, von einer Fettinfiltration zu sprechen. Für Ribbert3 gibt es ebenfalls nur eine einzige Quelle des in den Zellen vorkommenden Fettes: Fettdepot und Nahrungsfett, also Aufnahme des Fettes vom Blute und von der Lymphe aus. Der Begriff der Fettdegeneration wäre für ihn insofern aufrechtzuerhalten, daß man überall da von Fett- degeneration spräche, wo es sich um Aufnahme des Fettes ii: pathologisch veränderte Zellen handeln würde, und daß mar den Ausdruck Fettinfiltration auf die physiologische Fett- aufnahme in die gesunden Zellen beschränkte, Da aber de] Ausdruck Fettdegeneration zu einem falschen Begriff Verführer könnte, als ob es sich um eine Fettbildung aus dem Zell-