Schwangerschaft Geburt und Wochenbett : Klinische Untersuchungen und Beobachtungen / Carl Schroeder.
- Karl Schroeder
- Date:
- 1867
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Credit: Schwangerschaft Geburt und Wochenbett : Klinische Untersuchungen und Beobachtungen / Carl Schroeder. Source: Wellcome Collection.
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![hat, ZU meiden. Dass er, sobald er das kranke Zimmer verlassen hat, für gehörige Desinfection zu sorgen hat, ist sell)stverständlieh. Fuhrt man diese Massregeln streng durch, so Avird man zwar immer noch nicht vor einer Verschle])i)ung von den Kranken auf die Gesunden ganz sicher sein (das Wärterpersonal lässt sich nicht mit voller Sicherheit controliren), man wird aber jedenfalls die Ver- schleppung sehr viel seltener machen. Ich glaube durch diese Massregeln die Mortalität und besonders auch die Morbilität in der letzten Zeit hier ziemlich herabgesetzt zu haben. Ich will im Folgenden das Verhältniss der Kranken zu den Gresundeu in den einzelnen E])idemien mittheilen. Die Erkrankung am Puer[)eralfieber auch in den leichteren Fällen zu constatiren ist sehr schwierig. Der sicherste Masstab ist jedenfalls der, wenn man zum Puerperalfieber ausser den septischen Formen jeden Fall von Para- oder Perimetritis, der überhaupt vorkommt, rechnet. Ich will zwar keineswegs bestreiten, dass die Para- oder Perimetritis nicht auch unabhängig von einer Infection auftreten könne und wirklich auftritt, nach meiner Ansicht ist diese Form aber unverhältniss- mässig selten. Sobald man vor Infection sicher ist, beobachtet man keine Para- metritidfen, zur Zeit einer Epidemie kommen dieselben massenhaft vor und auch gutartig verlaufende Fälle zur Zeit einer herrschenden Epidemie l)eweisen für mich nur, dass der Grad der Infection oder der Empfänglichkeit für dieselbe ein sehr verschiedener sein kann. Unter den in den 3 Jahren meines Hierseins verpflegten Wöch- nerinnen lassen sich ohne Zwang verschiedene Gruppen von Er- krankungen erkennen, die ich als Ei)idemien bezeichnen will, ohne deswegen mit Bestimmtheit behaupten zu wollen, dass sämmtliche Erkrankungen einer Epidemie aus derselben Quelle herstammten. Einige dazwischen liegende vereinzelte Fälle vernachlässigen wir. Die erste Epidemie dauerte vom 12./VII. 64 — 9./IX. 64. „ zweite „ „ „ 19./XI. 64— l./VI. 65. „ dritte „ „ „ 4./VII. 65 — 18./VIII. 65. „ vierte „ „ „ 9./X. 65 — 27./XII. 65. „ fünfte „ „ „ l./II. 66 — 24./VI. 66. „ sechste „ „ „ 15./XI. 66 — l./I. 67. Bezeichnen wir die einzelnen Epidemien kurz mit den be- treffenden Nummern, so erhalten wir folgende Tabelle:](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b24750700_0214.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)