Schwangerschaft Geburt und Wochenbett : Klinische Untersuchungen und Beobachtungen / Carl Schroeder.

  • Karl Schroeder
Date:
1867
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Schwangerschaft Geburt und Wochenbett : Klinische Untersuchungen und Beobachtungen / Carl Schroeder. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by Royal College of Physicians, London. The original may be consulted at Royal College of Physicians, London.

    233/268 (page 219)
    Auna K., 23jährigo f]rstg-ebärciicle wird am 21./II. 66 Morgens 4 Uhr von oinom Knaben in erster SchiUlellage entbunden. 2l.,II. M. 38,0. 100. 28. 4 St. p. p. A. 40,1. 118. 25. 3mal Stuhl. 22. M. 40,1. 120. 33. Links kaum empfindlicii. In der Nacht will sie spontane Schmerzen gehabt haben. A. 41,1. 130. 38. Zieliende heftige Schmerzen im linken Knie und Wade. Unterleib selbst bei tiefem Druck nirgends empfindlicii. Kein Frost. 23. M. 40,0. 122. 35. A. 40,7. 126. 35. 3mal Stuhl.' 24. M. 39,8. 112. 35. A. 40,7. 114. 37. Imal Stuhl. Das Fieber bleibt noch längere Zeit, indem sie 5 Tage lang noch Morgens über 39 und Abends über 40 hat. Noch weitere 9 Tagi; hat sie wenigstens Abends noch immer über 39, Morgens eine normale oder abnorm niedrige (36,7) Temperatur. Subjective oder objective Erschei- nungen hat sie weiter gar nicht. Am 18. Tage wird sie entlassen. Der Uterus liegt massig anteflectirt, ist nirgends empfindlich. Ein kleiner Riss unten am Frenulum granulirt und sieht gut aus. Da der Fall während einer Puerperalfieberepidemie vorkam, so kann seine Deutung nicht zweifelhaft sein. Die Patientin war jedenfalls schon vor der Entbindung inficirt. Die örtlichen Erschei- nungen waren sehr gering, vorübergehende Empfindlichkeit an der linken Uteruskante; die allgemeinen Erscheinungen bestanden in einem Fieber, dessen Höhe (—41,1) in gar keinem Verhältniss zu den localen Symptomen stand. Man thut gut, auf die Beobachtung derartiger Fälle einen gewissen Nachdruck zu legen; sie bilden den Uebergang vom einfachen Fieber zu den acutesten Formen der Septik- aemie. Die resorbirten septischen Stoffe bewirkten neben den ganz geringfügigen localen Erscheinungen das hohe Fieber; zu ihrer Eli- mination ans dem Organismus trugen die reichlichen Stühle jedenfalls das ihrige bei. Das Bestreben, gerade diese Uebergangsformen genügend hervor- zuheben, mag die Mittheilung noch einiger Krankengeschichten ent- schuldigen, in denen die septische Infection sich durch geringere, aber in vom Infectionsherde weit entfernt gelegenen Organen enstandene Entzündungen manifestirte: Barbara K., 25jälirige Prim., wird am 22./X. 65 entbunden. Die Temperatur steigt im Wochenbett nicht über 39,8, der Leib ist nicht empfindlich. Am 4. Tage klagt sie über Schmerzen im linken Bein. Dieses ist ungefähr 2 oberhalb der Knöchel an einer circnmscripten Stelle geschwollen und empfindlich, die Stelle hat eine etwas bläuliche Farbe, varices sind am ganzen Beine nicht zu sehen, oberhalb und unterhalb der Stelle ist überhaupt nichts Krankhalks zu entdecken. Im Urin ist kein Eiweiss. Die Geschwulst bleibt mehrere Tage und sie hat heftige ste^