Die Blutung als Primärsympton bei den Schusswunden der Extremitäten.

  • Praetorius, Heinrich, 1875-
Date:
1897
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Credit: Die Blutung als Primärsympton bei den Schusswunden der Extremitäten. Source: Wellcome Collection.

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    nähernd festzustellen. ISTamentlich die älteren Autoren sprechen über die Frage der 1. Blutung ganz allgemein, und ich muss daher zunächst mein Thema auch weiter fassen und im Ganzen von allen Schussverletzungen des Körpers hier die ver- schiedenen Meinungen, die über jenen Punkt geherrscht haben und noch herrschen, darstellen und eingehender prüfen. Es wird sich da.nn ergeben, dass es meist gerade die Extremitäten sind, die nicht nur das zur Entscheidung unserer Aufgabe geeignetste, sondern auch zahlreichste Material liefern. Die Erscheinung, dass Schusswunden nicht oder nur selten bluten, es sei denn, wie allerdings meist hinzugefügt wird, dass ein grosses Grefäss verletzt ist, spielt in fast allen Lehr- büchern der alten Chirurgen eine grosse Rolle. Und diese Erscheinung, dass, wie Pirogoff sich prägnanter ausdrückt, ein durch Schuss verletztes Grefäss nicht blutet, wäre ja auch zu grossartig. Darum finden wir auch in den ältesten Lehr- büchern diesen Punkt mehr oder weniger ausführlich schon behandelt. So spricht, ich greife hier einzelne Autoren aus der grossen Zahl, die alle hier aufzuführen ja nicht der Zweck dieser Arbeit sein kann, nur heraus, Oehmen davon, dass die Blutung bei Schusswunden ,,nicht gar sonderlich sei, Becker, dass die Schusswunden meistens wenig bluten, imd Mehee von der Blutung, die im Augenblick der Verletzung nicht entsteht. Doch darf ma]i nicht ausser Acht lassen, dass alle, offenbar in dem Bewusstsein, eine unerklärte, allen anatomischen und physikalischen Gesetzen eigentlich durch- aus widersprechende, aber trotzdem oft beobachtete Thatsache anzuführen, alle Autoren sich, wenn ich so sagen darf, die eventuelle ßückzugslinie freilassen, indem sie bei Verletzungen der grossen Gefässe als unmittelbare Folge den Verblutungs- tod bezeichnen. Dass aber in damaliger Zeit allgemein an das Mchtbluten der Schusswunden geglaubt wurde, zeigen die Meinungen anderer Chirurgen, die zwar in gewissen Fällen das Fehlen der 1. Blutung auch nicht bezweifeln können, trotzdem aber gegen die weitverbreitete Anschauung anzu- kämpfen suchen, so Le Dran, der jenen Glauben als Irrtum bezeichnet, und Aclock, der ihn sogar für ganz widersinnig hält, ßavaton bezeichnet die 1. Blutungen, soweit ich die Litteratur habe durchforschen können, als Erster mit dem