Die Blutung als Primärsympton bei den Schusswunden der Extremitäten.
- Praetorius, Heinrich, 1875-
- Date:
- 1897
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Credit: Die Blutung als Primärsympton bei den Schusswunden der Extremitäten. Source: Wellcome Collection.
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![Dommc aucli Zccliuic istor aufmerk.sam, da Jon*- <l<'ii <lnrc]i österreichische Vollkugehi veranlassten Verletzungen in einem Verhältnis« von 5:2 gegenüberstandfii, die Verletzung von gi'össeren Arterien wie 31 : 25. Die über die Frage der Blutung so oft von einander abweichenden, ja sieh hänfig diametral gegenüberstehenden Meinungen treten bei Neudörfer und Pirogoff scharf her- vor. Denji Ersterer meint, wenn auch jede grosse Arterie, von Projektil oder Knochensplitter ganz oder zum grössten Teile getrennt, zu einer tötlichen Blutung Veranlassung gebe, so habe doch der Krieg in Italien 1851) luir die alte Erfahrung bestätigt, dass bei Schussverletzungen fast niemals ])i'imäre Blutungen vorkommen. Neudörfer hat iiiclit einen einzigen Fall gesehen, dass auf dem Verbandplatz oder in der Am- bulance eine durch ein Projektil veranlasste primiäre Blutung zu stillen gewesen wäre. Andererseits weist er darauf hin, dass Ballingal, und auch Morand, soviel ich weiss, die Zahl der auf dem Schlachtfeld durch Verblutung Gestorbenen auf 75 Prozent angeben, und dass die alten Soldaten, die oft im Feuer gestanden haben, berichten, dass ein grosser Teil der auf dem Schlachtfeld Gebliebenen an Verblutung sterbe. Er selbst kann jedoch keine bestimmte Zahl luerfür angeben. Auf die Zahl der an Verblutung Dahingeschiedenen habe ich später noch einzugehen, hier will ich jedoch gleich darauf hinweisen, dass die Thatsache, welche Neudörfer konstatieren kann, noch nicht beweisend ist. Auf dem Verbandplatz und in der Ambulance braucht nämlich gar keine 1. Blutung vor- gekommen zu sein, da eben die Primärblutungen sehr oft schon auf dem Schlachtfeld spontan stehen. Hierauf verweist auch Pirogoff mit E-echt. Er hat je- doch in schroffem Gegensatze zu Neudörfer fast alltäglich mehr oder minder bedeutende Blutungen aus frischen Schuss- wunden auf dem Verbandplatze gesehen (in Sebastopol) und auch die Spur der Krankentransporte auf den Strassen, so- wie auch das Segeltuch an den Tragbahren beständig blutig gefunden. In keinem Falle jedoch war es dringend nötig, die Arterie zu unterbinden, man kam vielmehr mit einer leich- ten Tamponade, kalten Umschlägen und dem Compressiv- Verba-nde aus. Pirogoff meint, das Blut müsse wie bei der](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21210366_0013.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)