Die Blutung als Primärsympton bei den Schusswunden der Extremitäten.
- Praetorius, Heinrich, 1875-
- Date:
- 1897
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Credit: Die Blutung als Primärsympton bei den Schusswunden der Extremitäten. Source: Wellcome Collection.
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![IJ^ Sl.aliiuiUMi Ix'i'iclilct aus dem Fi^ldzuo-c' 18G(J, tlass iluu pri- märp. Bliitimgon, wfloho Kuusthülfe erfordert, niclit voi-ge- kommeri sind, selbst niclit bei totaler Zerschmetterung des Obersclieiikods und ebenfalls niclit bei einer Abreissung des Unterschenkels, beide Fälle durch grobes Geschoss hervor- gerufen. Doch fügt er liiiizu, dass deniiocli 1. Blutungen vor- gekommen sein mögen in den Fällen, in welchen sehr grosse Arterien (>;. B. Aorta, (Jarotis) zerrissen worden, wenigstens hat er die S])ur'en bedeutender Blutungen bei einzolnfn Leichen vorgefunden. Das ,,schreiende Missverhältnis zwischen den Schussver- letzungeii der grossen Arterien und den primären Blutungen wollen Büttner und Gleisberg nach ihren Erfalirungen im Jahre 1866 teilweise durch die Fälle von Verblutungstod auf dem Schlachtfelde erklären. Zwar glauben sie, dass Ver- blutung bei allen denen vorkommt, welchen durch grobes Geschoss ein ganzes Glied weggerissen wird, ohne jedoch auch in letzteren das öftere Ausbleiben der Blutung zu leugnen. Andererseits bluteten nach ihren Beobachtungen auch eröffnete grosse Gefässe nicht, jedenfalls ist ihnen keine 1. Blutung zu Gesicht gekommen. Häufig jedoch versicherten die Sol- daten, dass erst das hervorquellende Blut sie auf ihre Ver- letzung aufmerksam gemacht hätte. Büttner und Gleisberg fassen ihre Ansicht dahin zusammen, dass jedenfalls seit dem Verdrängen der scharfen Handwaffe durch die Schusswaffe die Schlachten entschieden unblutiger, wenn auch nicht we- niger mörderisch geworden sind. Sehr wichtig erscheinen mir ferner die Beobachtungen Heines im letzten schleswig-holsteinischen Kriege, die sich zwar nicht auf ein sehr grosses, aber ausgezeichnetes Material stützen können, da gerade die geringere Zahl der Fälle eine ruhige Untersuchung, ausführlichere Notizen und öftere Sek- tionen erlaubte. ISTach ihm gelangen bestehende Haemorrhagien verhältnismässig selten zur Kenntnis des Arztes, wie er auch keinen Fall von 1. Blutung auf dem Verbandplatz zu operieren hatte. Allerdings kann auch er dies nicht als den wirklichen, d. h. den Thatsachen in der Schlacht entsprechenden Sach- verhalt ansehen, da man den Verblutungstod, der sicher nicht df.r kleinste Faktor ist, und ferner den liäufigeu Spontan-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21210366_0015.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)