Die Blutung als Primärsympton bei den Schusswunden der Extremitäten.
- Praetorius, Heinrich, 1875-
- Date:
- 1897
Licence: Public Domain Mark
Credit: Die Blutung als Primärsympton bei den Schusswunden der Extremitäten. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Augustus C. Long Health Sciences Library at Columbia University and Columbia University Libraries/Information Services, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the the Augustus C. Long Health Sciences Library at Columbia University and Columbia University.
53/136 (page 49)
![4. Infolge der GestaltveränrU'j-uiig dei- (Tescliosse und der jlamit verbundenen grösseren Perkiissionskraft sind diV- Primär- blutnngen häufiger geworden. 5. Die durcli Schuss primär eröffneten Gefässe bbiten mindestens in der Hälfte aller Fälle, wa])rscbeinlich sogar in i^, primär nach aussen. 6. Die Primärblutung steht in der Hälfte aller Fäll(i, oder- noch häufiger spontan. Der Einfluss der Ohnmacht auf den Spontanstillstand ist besonders hervorzuheben , indem dieselbe mit der Verlangsamung der Zirkulation der Throm- busbildung durch Stagnation des Blutes günstige Vorbedin- gungen schafft. 7. Nicht die Partialläsionen im Allgemeinen , sondern jede einzelne Art oder Form derselben ist gesondert mit den Totalläsionen hinsichtlich der Häufigkeit primärer Blutuuge)i in Parallele zu stellen. 8. Die Sekundäreröffnungen sind als ein Charakteristikum der Gefässverletzungen, welche mit Schussfraktvu-en kom- pliziert sind, zu betrachten, und zwar werden sie sich fast ohne Ausnahme in der Gruppe der Partialläsionen finden. 9. Bei allen Zusammenstellungen, welche die Anzahl der Primärblutungen festzustellen bezwecken, ist das grösste Ge- wicht darauf zu legen, dass die Sekundäreröffnungen der Ge- fässe erkannt und ausgeschieden werden. 10. Die relative Häufigkeit der Primärblutungen ist bei Fleisch- und Frakturschüssen eine annähernd gleiche, während die absolute Anzahl auf Seiten der Frakturschüsse als eine viel grössere bezeichnet werden muss. Von allen diesen Punkten sei der wesentlichste noch ein- mal hervorgehoben. Die alte Annahme, dass die Schuss- wunden nicht oder nur selten bluten, besteht zu Recht und besteht auch wiederum nicht zu Recht. Sie besteht zu Recht im Verhältnis zu der Gesamtzahl aller Schussver- letzungen , da die Läsionen grösserer Gefässe, wie wir gesehen, selten sind. Sie besteht aber nicht zu Recht, wenn grössere Gefässe verletzt sind. Obige Behauptung muss also hin- sichtlich der Schuss wunden der Extremitäten eine dahin gehende Korrektur erfahren: Primärblutungen sind selten im Ver-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21210366_0053.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)