Die Blutung als Primärsympton bei den Schusswunden der Extremitäten.
- Praetorius, Heinrich, 1875-
- Date:
- 1897
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Credit: Die Blutung als Primärsympton bei den Schusswunden der Extremitäten. Source: Wellcome Collection.
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![hältnis zu der Gresanitzalil aller Scliussverletzungeu, sehr häufig aber im Verhältnis zu der Zahl der Gefässläsionen. Wie stellen sich nun diese Ergebnisse zu den Resultaten, welche bei den Wunden durch die neuen Kleinkaliber-Geschosse zu erwarten sind? Und in welchem Sinne wird die Frage der primären Haemorrhagie dadurch beeinflusst? Die Forscher fast aller Nationen entscheiden sich bei den Schussverletzungen durch die neuen Geschosse zu Gunsten der I. Blutung, d. h. für ihre grössere Häufigkeit. Die theoretischen und praktischen Erforschungen und Erfahrungen bezüglich des Kleinkalibers sind wohl als ab- geschlossen zu erachten. Der nächste grössere Krieg wird das entscheidende Wort zu sprechen und die Bestätigung aller Versuche zu erbringen haben, da die Berichte aus dem chilenischen Bürgerkrieg, sowie die schon jetzt vorliegenden aus dem japanisch-chinesischen Krieg noch keinen oder wenig- stens einen sehr zweifelhaften Wert und Anspruch auf (ie- nauigkeit besitzen. Wenn schon, wie wir gesehen. 1870/71 Primärblutungen aus grösseren Gefässen höchst wahrschein- lich bei i. aller Arterienverletzungen eingetreten sind, so wird im nächsten Kriege infolge der neueren Geschosse die Zahl derselben nicht nur absolut wegen der bedeutend grösseren Gesamtzahl aller Verletzungen, sondern aucli relativ im Ver- hältnis zur Zahl der (31 efässwunden beträchtlich erhöht sein, so dass in fast allen Fällen, i]i annähernd 100 Prozent, pri- märe Haemorrhagie sich einstellen wird. Es werden mitliin einige der vo]i uns oben aufgeführten Punkte eine Abänderung- erfahren müssen. Der vierte trifft auch auf die neuen Projektile vollständig zu, da infolge der enormen Perkussionskraft dieser die Arterie gewissermassen keine Zeit mehr ]iat. dem Ge- schosse auszuweichen, d. li. ihre Elastizität zur Geltung zu bringen. Immerhin ist die letztere aber so gross, dass auch heutzutage ein Ausweichen in einzelnen Fällen wohl nicht abgeleugnet werden darf. Doch wird man derartiges als Aus- nahme anzusehen haben. Was die Verletzungen grösserer (xefässe anbetrifft, so werden dieselben wegen der grösseren Zahl der Schusswunden überhaupt an Häufigkeit zunehmen müssen. Es fragt sich nur. ob das Gleiche aiich im Verhältnis zur Anzahl aller](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21210366_0054.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)