Ueber den Gallertkrebs der Brustdrüse ... / Nicolas Kalinowsky.

  • Kalinowsky, Nicolas, 1865-
Date:
[1887?]
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Credit: Ueber den Gallertkrebs der Brustdrüse ... / Nicolas Kalinowsky. Source: Wellcome Collection.

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    Die Krankengeschichten folgen in derselben Reihen¬ folge, wie die Fälle in der nachfolgenden Tabelle. 1. Fall von Lebert. Eine 42jährige Frau befin¬ det sich bereits in einem Zustande bedeutender Erschöp¬ fung und grosser Athembeschwerden. Die P. ist bleich, mager, mit einem gelblichen Teint. Es ist kein vorge¬ rückter Grad von Marasmus vorhanden; besonders klagt die P. über beengtes Athmen. Yor 12 Jahren bemerkte die Kranke zuerst, dass : sie in der linken Brustdrüse eine sehr kleine, ziemlich harte Geschwulst trug, welche damals kaum den Um¬ fang einer Haselnuss hatte und durchaus nicht von Schmerzen begleitet war. Während mehrerer Jahre wuchs die Geschwulst allmählich, jedoch immer ohne Schmerzen zu erregen und ohne auf das allgemeine Be¬ finden einen schädlichen Einfluss zu nehmen. Bei der Aufnahme der Kranken zeigt die Geschwulst den Um¬ fang einer grossen Faust, von 1 dm Breite und Länge und von 8—9 cm Höhe. Die Haut, welche sie bedeckt, ist gesund, sowie auch die Brustwarze, welche nicht an die Geschwulst fixirt ist. Durch die Haut hindurch fühlt man die Oberfläche der Geschwulst unregelmässig und höckerig. Die Consistenz ist fest, hart, fast wie die des Knorpels. Die Geschwulst in Masse ist nur sehr unvollkommen beweglich. Spontane Schmerzen finden auch in dieser späten Periode nicht statt, aber jede Bewegung dieser kranken Masse ist sehr unange¬ nehm. In der Achselgegend fühlt man eine ziemlich bedeutende Masse von Lymphdrüsen, welche in ihrer Gesammtheit die Grösse eines Hühnereies überschreiten. Man fühlt noch mehrere der einzelnen Lymphdrüsen in diesem Convolut heraus. Bis vor 3 Jahren war das Befinden der Kranken gut. Sie menstruirte regelmässig, ihr Kräftezustand war gut. Um diese Zeit wurde sie von einer Krankheit be¬ fallen, welche sie als eine acute Affection der Athmungs- organe auf der rechten Seite beschreibt. Was jedoch die Natur dieser Krankheit verdächtig macht, ist der Umstand, dass seit jener Zeit der Athem nie wieder frei geworden ist und dass im Gegentheil die Athembeschwerden immer mehr zugenommen haben.