Die Lehre vom Hornhaut-Staphylom : nach dem gegenwärtigen Standpunkt der Wissenschaft / zusammengefasst von W. Roser.
- Roser, Wilhelm, 1817-1888.
- Date:
- 1851
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Credit: Die Lehre vom Hornhaut-Staphylom : nach dem gegenwärtigen Standpunkt der Wissenschaft / zusammengefasst von W. Roser. Source: Wellcome Collection.
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![2) Die unvollständige Pseudocornea, mit Erhaltung eines Rests von durchsich- tiger Hornhaut, aber mit solcher completer Synechie des Pupillarrands, dass das Sehen nur nach Pupillenbildung möglich wird. 3) Die blos partielle Vortreibung, nebst Verziehung der Pupille, wobei viel- leicht wegen der leukomatösen Trübung der kranken Gegend die Operation der Pupillenverziehung indicirt werden kann. §. VI. Kegelform und Kugelform des Staphyloms. Die entschiedenste Kugelform des Staphyloms sehen wir gewöhnlich da ent- stehen, wo die Hornhaut ganz verloren gegangen ist und sich die Iris rasch mit einer breiten, stark ausgedehnten Pseudocornea überzogen hat. Die entschiedenste Kegelform scheint sich dann zu bilden, wenn eine centrale Perforation der Cornea die Adhäsion des ganzen Pupillarrands, somit eine Combination der Pupillenver- schliessung mit der vorderen Rand-Synechie, herbeigeführt hat. Man begreift leicht, warum im letzteren Fall die Centralpartie, die Pseudocornea, vorzugsweise vorgetrieben wird, warum sie dem Andrang des hinteren Kammerwassers geringem Widerstand leistet als die noch gesunde, nach der Peripherie gelegene Partie der Cornea, warum demnach die Kegelform entsteht. Im Allgemeinen haben die Partialstaphylome eine konische Form und die Totalstaphylome eine sphärische. Man trifft aber kleine Partialstaphylome Qrisvor- fälle) von flach runder Form und grosse Totalstaphylome von konischer Form. Die konischen Totalstaphylome mögen zum Tlieil daraus erklärt werden, dass die Sclerotica mit hineingezogen wird, sich aber minder leicht ausdehnt, als die an- grenzende Pseudocornea. Vielleicht sind sie zum Theilauch aus Vortreibung der Linse gegen die Pseudocornea (§. VII.) oder aus Wucherung der Pseudocornea *) abzuleiten. Hasner 1 2) leitet die konische Form mancher Partialstaphylome davon her, dass ein breites blennorrhoisches Geschwür die Hornhaut verdünnt hat und dieses Ge- schwür in seiner Mitte zur Perforation gekommen ist; es bildet sich sofort ein 1) Szokalski sagt (Archiv für phys. Heilkunde. 1816. p. 192): „In einem konischen Slaphylom, welches ich anatomisch untersuchte, fand sich, dass die Kapsel nebst ihrer Linse ver- schwunden | ?] und die Cornea auf der Spitze des staphylomatösen Trichters bedeutend dicker war, als in der Nähe ihrer Vereinigung mit der Sclerotica“. 2) 1. c. p. 147.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22340427_0018.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)