Lehrbuch und Atlas der Zahnheilkunde : mit Einschluss der Mundkrankheiten / von Gustav Preiswerk.
- Preiswerk, Gustav
- Date:
- 1903
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Credit: Lehrbuch und Atlas der Zahnheilkunde : mit Einschluss der Mundkrankheiten / von Gustav Preiswerk. Source: Wellcome Collection.
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![die Schnejde- und Eckzähne und seitlich durch die Back- zähne. Oben ist nur im Bereiche des harten Gaumens ein stabiler Abschluss gegeben, weniger ist dies der Fall weiter hinten am weichen Gaumen, welcher eine gewisse Beweglichkeit besitzt. Der Boden der Mundhöhle wird von der Zunge ein- genommen ; um nach unten eine Linie oder vielmehr eine Fläche abzustecken, welche mit anatomischer Begründung Mund und Hals voneinander trennt, hat man den Muse, mylohyoideus als Scheidewand angenommen. Dieser Mus- kel spannt sich bekanntlich zwischen den Unterkiefer- körpern und dem Zungenbein diaphragmaartig aus. Das heisst, er entspringt von der Linea mylohyoidea, die schief von hinten oben nach vorn unten verläuft. Der grösste Teil der Muskelfasern geht zur bindegewebigen Raphe zwischen Corpus hyoidei und Spina mentalis interna; der kleinere Teil zum Corpus hyoidei selbst. Nach hinten reicht die Mundhöhle bis zu einer Frontalebene, die man sich durch die Gaumenbogen ge- legt denkt; es ist dies der Isthmus faucium, die Mundrachenenge. Wir wollen nur diejenigen Mundhöhlengegenden einer genauem Betrachtung unterziehen, die nicht mit den Zahnreihen in Verbindung stehen, da wir die Ana- tomie der Zähne in besonderer Weise und an anderer Stelle zu berücksichtigen gedenken. Das Dach der Mundhöhle (Fig. 6) wird vom Gaumen gebildet, und zwar nennt man den vorderen, von den Zähnen umrahmten Teil, wegen seiner knöchernen Unterlage, den „harten“ Gaumen] und den hinteren, musku- lösen den „weichen“ Gaumen. Bei der Betastung hat man das Gefühl, als sei eine dünne Mucosa direkt über die Knochenplatte des harten Gaumens gespannt; dies ist aber nicht der Fall, sondern es liegt zwischen Schleimhaut und Periost ein dickes Polster aus Balken und Platten mit zahlreichen eingestreu- ten F ettträubchen und acinösenDrüsen. Dieses Polster ist an der Umbiegstelle zwischen dem eigentlichen Gaumendach und dem Alveolarfortsatz am stärksten und bedingt die abgerundete Form des Gaumengewölbes.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28128564_0046.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)