Beitrage zur Morphologie und Physiologie der Pilze / von A. de Bary.
- Bary A. de (Anton), 1831-1888.
- Date:
- 1864-1882
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Credit: Beitrage zur Morphologie und Physiologie der Pilze / von A. de Bary. Source: Wellcome Collection.
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![Zur Kenntniss der Mucorinen. I. Mucor Mucedo. Tafel V. Fig. 1 — 19 und Tafel VI. Der Pilz, dessen Entwicklungsgeschichte in Folgendem beschrieben wird, stimmt jedenfalls mit demjenigen überein, welchen Fresenius in seinen Beiträgen zur Myco- logie als Mucor Mucedo beschreibt. Er soll daher mit diesem Namen bezeichnet werden. Die Exemplare desselben, welche zuerst zur Untersuchung kamen, wuchsen auf Mist von Pferden, Kühen, Kaninchen und Meerschweinchen. Durch Aussaat Hess sich der Pilz leicht auf anderes Substrat, wie Eiweiss, Eidotter, Pasteur'sche eiweisshaltige Zuckerauflösung,]) Brot, Kirschen, Vogelbeeren u. s. w. übertragen. Sein Mycelium wuchert auf der Oberfläche und im Innern des Substrats. Es be- steht bei jugendlichen kräftigen Exemplaren aus dicken, reich und wiederholt verzweig- ten, zunächst querwandlosen protoplasmareichen Schläuchen, deren Aeste früherer Ord- nung den Hauptstämmen gleichdick sind, während die der höheren Ordnungen sich in ganz feine Zweige spalten. Im Alter treten in den Myceliumschläuchen mehr oder minder zahlreiche, anscheinend ordnungslos gestellte Querwände auf. Alle diese Erscheinungen kommen den meisten Mucor- und Mucorinen-Mycelien zu. Von dem Mycelium erheben sich, als senkrecht über das Substrat hervortretende Zweige, die Fruchtträger, Fruchthyphen („Stiele1'). Die bekannteste Form dieser, welche zunächst allein betrachtet werden soll, sind die Träger der für die Gattung Mucor charakteristischen Sporangien, dicke, anfangs immer unverzweigte, in ein Sporan- gium endigende, in der Jugend mit farbloser und durch Jod und Schwefelsäure hell- blau werdender Membran versehene querwandlose Schläuche. Dieselben bleiben entweder ganz unverzweigt oder bilden meistens nach Anlage oder Ausbildung des ersten termi- J) 10 Theile Zucker, 0,2—07 Theile wässerigen Extractes aus Bierhefe auf 100 Wasser, vergl. Flora 1862, p. 359,](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21693304_0139.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)