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Credit: Lehrbuch der orthopädischen Chirurgie / bearbeitet von Dr. Albert Hoffa. Source: Wellcome Collection.
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![Ober- und Unterschenkel aufeinander. Durch diese Einrichtung ist ohne Feder oder sonstige Hilfe erzielt, daß das Knie jeden Grad der Beu- gung, die Streckung aber nur bis zur geraden Linie gestattet. Eine Gummischnur, die im Innern des Unterschenkels und am hinteren Ende der Fußsohle befestigt ist, ersetzt die Achillessehne. Ein vom Fuß über die Vorderseite des Kunstbeines verlaufender Eiemen geht über die entgegengesetzte Schulter des Patienten und endet an einem auf der äußeren Stahlschiene des Oberschenkels befindlichen Knopf. Bei aufrechter Stellung ist dieser Eiemen angezogen und das Biegen des Knies nicht möglich; sofort kann dies letztere aber geschehen, wenn sich der Patient niedersetzt und damit der Eiemen erschlafft. Als guten Oberschenkelersatz wollen wir weiterhin die praktische Methode N y r o p s erwähnen. Die Hülsen für Ober- und Unterschenkel bestehen aus Fig. 853. Holz, für den Fuß dagegen aus Leder. An dem ganzen Kunstbein ist kein einziger Metallbeschlag. Trotzdem ist das Bein ver- hältnismäßig leicht (2 ]/2 Kilo), sehr geschmeidig und haltbar. Der Schenkel (Fig. 853) A ist mit dem üblichen Dammausschnitt und einem wohl ausgearbeiteten Sitz für das Tuber ischii versehen. Unten ist derselbe vorn ganz geschlossen, hinten aber in der Art eines flach gedrückten, kugelförmigen Gewölbes ausgearbeitet, in dessen Inneres zwei sehr starke Holzzapfen a a, welche aus einem Stück mit dem übrigen Holz gemacht sind, hineinragen. Um diese zwei Zapfen bewegt sich der Unterschenkel. Dieser ist der Leichtigkeit wegen aus zwei zusammengeleimten, innen ausgehöhlten Hälften verfertigt (D). Oben endigt derselbe in einer flach gedrückten Halbkugel (B), in deren Mitte sich ein Loch befindet, in welches die zwei beim Schenkel erwähnten Holzzapfen a a hineinpassen. Diese Halbkugel ist aber nicht voll; es fehlen auf beiden Seiten die hinteren Ab- schnitte, damit das Gelenk zusammengesetzt werden kann. Ist dies geschehen, so werden die beiden fehlenden seitlichen Hälften durch zwei Schrauben dem Mittelstück angefügt, und das Kniegelenk ist geschlossen. Das Fußblech des Schuhes besitzt zwei halbkugelförmige Vertiefungen, welche mit den entsprechenden](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21290866_0872.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)