Pathogenetische physiologie : oder die physiologischen Hauptlehren in ihrer Anwendung auf die Krankheitslehre, und insbesondere auf Erklarung der Krankheiten ... / Ernst Dan. Aug. Bartels.
- Date:
- 1829
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Credit: Pathogenetische physiologie : oder die physiologischen Hauptlehren in ihrer Anwendung auf die Krankheitslehre, und insbesondere auf Erklarung der Krankheiten ... / Ernst Dan. Aug. Bartels. Source: Wellcome Collection.
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![Waren die Qualitatcn im Organismus nur so glclchsara ohne Ordnung zusammengewurfelt, so kdnnte er keiii sich ge- setzmassig entwickeliules Gauze seiii; sie miissen also in an- gemessenen gegenseitigen Beziehungen stehen, die aber damm weder alle gleich nahe, nocli von gleicher Art zu sein brau- chen; indera sie vielmehr banfig Avol nur selir indirect sind, wenn namllch andcre Qualitaten und deren Bestrebungen als Vermittelndes dazAvisclien treten. — 1st liiiigegen die Bezieliung zwischen verschiedenen organischen Qualitaten eine directe, mehr unmittelbare; so werden sie mit Lliren gegenseitigen Be- strebungen sich gleichsam die Wage zu lialten suchen, und dies ' fiilirt uns «\uf den Begriff dei^ organischen Polar itaten; ■worunter also (im Einklange mit dem bekannten physikalischen Begriffe) directe Entgegensetzung und zugleich Zusammenwir- kung von eigenthiimlichen organischen Beschaffenheiten und Bestrebungen zu verstehen ist. Der volligen Strenge nach sollte nun hierbei das Eine [A] dem Andern [B] auch wol quantitativ, d. h. im Grade der Bestrebung (s. oben) entweder wirklich gleich sein, oder doch immer sich gleichziistellen su- chen (ahnlich wie -f- und — in der aiisseren Elektricitat). Da aber im individuellen Organismus iiberhaupt die Qualitaten weniger frei sind, well sie den von den organischen Grundbe- stimmungen vorgeschricbenen Gesetzen sich unterwerfen miis- sen (s. weiter oben); so kann man von der Strenge jener For- derung soviel nachlassen, dass man zugiebt, org anisches Po- \ larisiren finde auch bei ungleichen Bestrebungsgraden statt, sobald nur jener directe und wcsentliche Qualitiitsgegensatz vorhanden sei. Aber tadelnswerth bleibt es auf jeden Fall, wean man, wie bfters von Schriftstellern geschehen ist, selbst ahgesehen hiervon sich nicht scheute, jede organische Quali- tiit, und in jeder belicbigen auch iiocli so cinseitigeii Bezie- linng eine Polaritiit zu nennen. —](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21959316_0037.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)