Kurzer Abriss der Perkussion und Auskultation / von Hermann Vierordt.
- Vierordt, Hermann, 1853-1943.
- Date:
- 1895
Licence: Public Domain Mark
Credit: Kurzer Abriss der Perkussion und Auskultation / von Hermann Vierordt. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.
9/84 (page 3)
![— J 1) Die Brust wand (Williams u. a ), deren regelmäßige Schwin- gungen durch die normale Lunge nicht gestört, dagegen durch abnormes Ver- halten derselben (Exsudat, Infiltration) beeinflusst werden sollen. 2) Die Luft im Brustraum — „die schallenden Schwin- gungen der Luft innerhalb der Brusthöhle werden direkt durch den auf die Brust ausgeführten Perkussionsstoß hervorge- rufen“ (Skoda). 3) Das Lungenparenchym, „wobei] die Luft als Re- sonanzboden schallverstärkend wirkt“ (Wintrich). Zunächst muss die Bedeutung der Brustwand insofern anerkannt werden, als von ihrer Spannung, ihrer Elasticität und Schwingungsfähigkeit die Intensität des Ferkussionsschalls unleugbar mitbedingt ist (vcrgl. auch Fried reich’s Schall- wechsel p. 14). Primäre Schwingungen der Brustwand, resp. der Rippen, durch den Perkussionsstoß hat u. a-Feletti ex- perimentell nachgewiesen, der gewöhnliche Perkussionsschall der Brust müsste aber als Produkt dieser Schwingungen und solcher der mitschwingenden Lungenluft angesehen werden. Tönende Schwingungen des Lungengewebes brauchen nicht angenommen zu werden, die aus dem Thorax genommene, an sich sehr schwingungsfähige, normale Lunge giebt bei direkter Perkussion keinen Schall, wohl aber unter dem auf- gelegten Finger oder Plessimeter. Ein lauter, zudem meist recht volltönender und oft klangähnlicher, Schall wird am Thorax auch erhalten, wenn keine Lungensubstanz anliegt, am ausgeweideten Thorax oder über einem pathologischen Luftraum. Die Wirkung der Lungensubstanz würde also unter normalen Verhältnissen darin bestehen, dass sie die mehr regelmässigen (Konsonanz-) Schwingungen der Lungen- luft zu einem geräuschartigen Schall, dem sog. nicht tympa- nitischen (über den Ausdruck vergl. p. 5), normalen Lungen- schall modificirt. Skoda, Interferenzen des Gewebes mit der schwingenden Luft annehmend, hat den Satz ausge- sprochen : „Der Schall der gesunden Lunge am Lebenden ist deshalb nicht tympanitisch, weil sie durch den von innen wirkenden Druck der Luft auf die kontraktilen und dem Luftdruck entgegenwirkenden Wandungen der Lungenbläschen in Spannung versetzt und über die Grenzen ihres normalen l](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22335791_0011.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)