Compendium der Arzneiverordnung / von Oscar Liebreich und Alexander Langgaard. Nach der Pharmacopoea germanica ed. IV und der neuesten fremden Pharmacopoeen.
- Oscar Liebreich
- Date:
- 1907
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Credit: Compendium der Arzneiverordnung / von Oscar Liebreich und Alexander Langgaard. Nach der Pharmacopoea germanica ed. IV und der neuesten fremden Pharmacopoeen. Source: Wellcome Collection.
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![Zincnm sulfuncum.! Zincum sulfuricum crystallisatum. A'itriolum album purum. Zinksulfat. Schwefelsaures Zinkoxyd. Reiner weisser Vitriol. Sulfate de Ziuc. Vitriol blanc. Couperose blanche. Sulphate of Zinc. ZnS04.711^0. Farblose, in trockener Luft langsam verwitternde, in 0,fi TI. Wasser lösliche, in Weingeist aber unlösliche Krystalle. Die wässerige- Lösung reagiert sauer und besitzt einen scharfen Geschmack. — Vorsichtig auf- zubewahren. Wirkung und Anwendung. Zinksulfat hat desinfizierende Eigen- schaften und kann an Stelle des Chlorzinks benutzt werden, dem es jedoch in dieser Beziehung nachsteht. A. In Substanz ätzend. In verdünnter Lösung wirkt es adstringierend und sekretionsbeschränkend und findet zu Augenwässern und Salben bei Conjunctivitis, zu In- jektionen bei Tripper und Fluor albus, zu AVaschungen und Verband- wässern bei schlaffen, schlecht eiternden Geschwüren, zu Eingiessungen bei chronischen Ohreneiterungen Anwendung, als Stypticum bei Blutungen, Epistaxis und als Gurgelwasser. Simpson empfiehlt das durch Erhitzen vom Krystall wasser befreite Zinksulfat mit Glycerin zu einer Paste angerührt bei Ulzerationen der Cervix uteri und mit Fett in Form von Salben bei ulzerativen Prozessen der Haut, Lupus und Condylomen. I. Dosen von 0,3—1,0 rufen Erbrechen hervor ohne erheblichen Kollaps; nach sehr grossen Dosen kommt es zu Schwindel, Angstgefühl und Kollaps. Kleinere Dosen, längere Zeit gegeben, wirken nach Art anderer Zinkpräparate. Die interne Dar- reichung beschränkt sich hauptsächlich auf die Anwendung als Brech- mittel, namentlich bei Croup, Diphtherie und narkotischen Vergiftungen. Kleine Dosen bei Diarrhöen der Kinder, Dyspepsien, als Antispasmo- dicum bei Chorea, Epilepsie, Asthma, Keuchhusten selten gegeben. Dosis. A. AVaschungen 1,0—2,0:1000,0. Gurgelwasser 1,0: 100,0- bis 200,0 Aqua. Injektionen in die Scheide 1,0:100,0. Injektionen in die Urethra 0,5—1,0:100,0 Aqua. Augenwässer: zu Umschlägen 0,1 : 100,0, zu Einträufelungen 0,1 : 50,0, zu Pinselungen 0,1: 10,0.— Salben 1,0:10—20 Fett. Augeusalbe 1,0:20,0—100,0. — Zu Eingiessungeu in das Ohr bei Öhreneiterungen 1,0 : 100,0. 3 mal täglich 1 Teelöffel lauwarm. — Als Äetzmittel das vom Krystall wasser be- freite Salz mit 1/e Glycerin, zu Salben mit y]K Fett. — Zu Aetzuugen. in der Augenheilkunde empfiehlt Vulpius die Darstellung von Aetz- stiften durch Schmelzen von Zinksulfat in seinem Krystallwasser. Die geschmolzene Masse wird in konische, aus Wachspapier gefertigte Formen gegossen. I. Als Emeticum 0,3—0,5—1,0! Als Antispas- modicum 0,01—0,05 mehrmals täglich, in Pillen, Pulver, Solution in schleimigem Arehikel. 1,0! pro dosi. Präparate. Liquor corrosivus j\ Aeusserlich. 1871. R. Zinci sulfurici 0,1. Aquae destillatae 50,0. Tinturae Opii crocatae gtt. V. M. I). S. Zum Einträufeln in das Auge. Bei Conjunctivitis. 1872. R. Solutionis Zinci sulfurici 0,5:200,0.. D. S. Aeusserlich. Zur Injection. Bei Tripper. Injectio simplex. (Formulae Ma- gistrates Berolinenses.)](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28072595_0784.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)