Ergebnisse der neueren Sporozoenforschung : zusammenfassende Darstellung mit besonderer Berücksichtigung der Malariaparasiten und ihrer nächsten Verwandten / von M. Lühe.
- Lühe, Max, 1870-
- Date:
- 1900
Licence: In copyright
Credit: Ergebnisse der neueren Sporozoenforschung : zusammenfassende Darstellung mit besonderer Berücksichtigung der Malariaparasiten und ihrer nächsten Verwandten / von M. Lühe. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by King’s College London. The original may be consulted at King’s College London.
20/116 (page 10)
![Fig. 4. Merozoiten von Adelea ovata Schneid. {„Pfeifferia^' - Stadium). Nach Siedleclfi (51). Links unten ein kleiner Restkörper. Angaben von Clarke (3) bestätigt wurden, den Zusammenhang beider Formen nur ver- muten, nicht direkt beweisen. Der positive Beweis für die Richtigkeit der Pfeiffer- schen Anschauung ist vielmehr erst 1897 durch Fütterungsversuche erbracht worden, und zwar ziemlich gleichzeitig von drei verschiedenen Seiten: von Leger (21), welcher schon kurz vorher festgestellt hatte, daß kein Arthropode bekannt sei, welcher Coccidien mit Dauer- sporen beherberge und in welchem nicht gleich- zeitig auch eine „Emeria-Form schmarotze (Leger [20]), bei den Coccidien von Scolo- pendra cingulata, von Schaudinn und Siedlecki (38) bei den Coccidien von Li- thohius forcipatus und von Simond (53-54) bei den Coccidien des Kaninchens. Es kann nur als berechtigt erscheinen, wenn man diesen Resultaten auch in der Nomenklatur der Entwickelungsphasen Rechnung trug. Waren früher die Sichelkeime der „Eimerien gleich denen der „eigent- lichen Coccidien'' als „Sporozoiten bezeichnet worden, so erschien es nunmehr wünschenswert, sie auch durch ihre Benennung von letzteren zu unterscheiden, da sie denselben nicht direkt homolog smd, und da sie nach Schaudinn (39-41) auch eine abweichende Plasma- und Kernstruktur besitzen. Der von Simond (54) vorgeschlagene Name Merozoiten ist recht bezeichnend und scheint sich auch einzu- bürgern. Für das Mutterindividuum, welches durch multiple Teilung (Schizogonie) diese Merozoiten erzeugt, hat dann Schaudinn (39—41) den Namen „Schizont (nach Analogie des oben erwähnten „Sporonf) in Vorschlag gebracht, in dem Bestreben, jedes einzelne Entwickelungs- stadium durch einen besonderen Namen zu kennzeichnen. Der durch Sporogonie entstandene Sporozoit wächst also zum Schi- zonten heran, dieser erzeugt durch Schizogonie Merozoiten und letztere wachsen zum Teil wieder zu Schizonten heran, während aus einem anderen Teile von ihnen Sporonten hervorgehen. Gleichzeitig mit dem experimentellen Beweise dieses zuerst von R. Pfeiffer gemutmaßten Entwickelungsganges wurde aber auch der Nachweis erbracht, daß die EntWickelung der Sporonten gebunden ist an eine Kopulation, welche mit der Befruchtung des Metazoeneies die größte Aelinlichkeit hat. 3. Sexueller Dimorphismus und Kopulation der Coccidien. (Fig. 9, Stadium 5—7.) Schon im Jahre 1894 hatte Labb6 (10) bei einer Coccidieuart ( Pfcifferia'') aus Triton cristcctus die Bildung von zweierlei verschiedenen](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21294628_0020.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)