Ergebnisse der neueren Sporozoenforschung : zusammenfassende Darstellung mit besonderer Berücksichtigung der Malariaparasiten und ihrer nächsten Verwandten / von M. Lühe.
- Lühe, Max, 1870-
- Date:
- 1900
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Credit: Ergebnisse der neueren Sporozoenforschung : zusammenfassende Darstellung mit besonderer Berücksichtigung der Malariaparasiten und ihrer nächsten Verwandten / von M. Lühe. Source: Wellcome Collection.
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![veröffentlichte. Es zeigte sich hierbei nun in der That, daß die Bildung der Merozoiten eingeleitet wird durch eine multiple Kernzerschnürung, wie dies schon G rassi und Fei etti (57) angenommen hatten. Zle- rn an n konnte Gautier's Angaben nicht nur vollinhaltlich bestätigen, sondern vor allem auch insofern ergänzen, als es auch Gautier noch nicht gelungen war, in dem erwachsenen Schizonten, kurz vor Beginn der Kernteilung, den Kern mit Sicherheit nachzuweisen. Ziemann verfolgte dagegen die allmählichen Veränderungen das Kernes von dem noch ganz jugendlichen endoglobulären Parasiten bis zum reifen Mero- zoiten, welcher sich in seiner Struktur in nichts von dem ersteren unter- scheidet. Daß der Kern im erwachsenen Schizonten vor Beginn der Kernteilung schwer nachweisbar ist, beruht nach Ziemann auf einer „Auflockerung des Ghromatins. Auch Bastianeiii und Bignami (10), welche neuerdings diese Verhältnisse eingehend untersucht haben, fanden auf diesen Stadien keine einheitliche Chromatinmasse, sondern zahlreiche dicht zusammengedrängte kleine Chromatinbrocken (vergl. Fig. 11^). Die heranwachsenden Schizonten sind amöboid beweglich und zeich- nen sich auf den jüngeren Stadien durch den Besitz einer verhältnis- mäßig großen Vacuole aus, welche die sogenannte „Ringform der Parasiten bedingt (vergl. Fig. IIa) und welche später verschwindet. Die amöboiden Bewegungen sind verhältnißmäßig am lebhaftesten bei dem Tertianparasiten, daher auch dessen Name Plasmodium vivax (Gr. et Fei.). Die Ringform ist dagegen am deutlichsten und regelmäßig- sten bei dem Parasiten der Perniciosa, Laverania malariae Gr. et Fei., welcher von dem Tertian- und Quartanparasiten sich auch durch seine erheblich geringeren Größenverhältnisse unterscheidet. Das von dem Quartanparasiten, Plasmodium malariae (Laveran), befallene rote Blutkörperchen zeigt keine Veränderungen seiner Form, seiner natürlichen Farbe und seiner Tinktionsfähigkeit. Bei der Infektion mit dem Parasiten der Perniciosa, Laverania malariae Gr. et Fei., neigt das rote Blutkörperchen zur Schrumpfung, indem gleichzeitig seine natürliche Farbe etwas dunkler wird; doch können diese Veränderungen sehr unbedeutend sein oder wohl auch völlig ausbleiben. Am erheb- lichsten ist jedenfalls der Einfluß des Tertianparasiten auf das infizierte rote Blutkörperchen, welches nicht unbeträchtlich aufquillt unter gleich- zeitigem Abblassen seiner natürlichen Farbe und welches auch in seiner Tinktionsfähigkeit verändert wird. Es tritt nämlich bei der Färbung nach Romanowsky eine ganz ausgesprochene und charakteristische Tüpfelung der befallenen roten Blutkörperchen auf (vergl. Rüge [117])i). 1) Bezüglicli der Romanowski'sehen Färbungsmethode, welcher u. a. auch Gautier und Ziemann ihre Erfolge verdanken, verweise ich außer auf die im Text citierte Arbeit von Rüge namentlich auf N o c h t (97 a). G rassi hat auch sehr gute Resultate erhalten mit stark verdünnten Lösungen voIy^^^ ^-^^ Methylenblau oder Fuchsin (1 Tropfen gesättigter alkoholischer Lösung auf ein Uhi'o^ ^ l,c.^.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21294628_0055.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)