Ergebnisse der neueren Sporozoenforschung : zusammenfassende Darstellung mit besonderer Berücksichtigung der Malariaparasiten und ihrer nächsten Verwandten / von M. Lühe.
- Lühe, Max, 1870-
- Date:
- 1900
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Credit: Ergebnisse der neueren Sporozoenforschung : zusammenfassende Darstellung mit besonderer Berücksichtigung der Malariaparasiten und ihrer nächsten Verwandten / von M. Lühe. Source: Wellcome Collection.
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![ausschließlich große Exemplare, deren Entoplasma mit Stoffwechsel- produkten (hämatoidinhaltigen Fettkugeln) überfüllt war und die Haupt- masse dieser Stoffwechselprodukte blieb bei der Knospung in dem Mutter- körper zurück, auch wenn die Knospen, wie häufig zu beobachten, so zahlreich waren, daß sie den ganzen Mutterkörper mantelartig um- Fig. 32. Multiplikative Fortpflanzung durch Knospung bei Myxidium Lieberkühni (nach Cohn). hüllten. Es könnte dies vielleicht darauf hinweisen, daß der nach Ab- lösung der Knospen übrig bleibende Mutterkörper dem Untergange ge- weiht ist, doch fehlt der sichere Nachweis hierfür. Von Interesse ist dagegen noch die Beobachtung, daß die geschilderte Knospung nur in den Wintermonaten beobachtet wurde, während Sporenbildung um die gleiche Zeit auffallend selten war und jedenfalls niemals Sporen in einem sich durch Knospen fortpflanzenden Individuum aufgefunden werden konnten. Dies führt Cohn dazu, „gleichsam von einem (wenn auch unregelmäßigen) Generationswechsel [zu] sprechen, indem Fort- pflanzung durch Sporulation und durch Knospung abwechseln. Diese letztere Anschauung hat sich auch Doflein (30, 31) zu eigen gemacht, welcher seinerseits bei einer anderen Art die „multiplikative'* Fortpflanzung innerhalb des befallenen Wirtes in etwas anderer Weise beobachtete, nämlich nicht durch Knospung, sondern durch Teilung des Muttertieres in zwei gleich große Tochterindividuen (vergl. Fig. 33). Freilich Fig. 33. Multiplikative Fortpflanzung durch Teilung bei Chloromyxum Leidigi (nach Doflein). glaubt Doflein, daß ein derartiger Zerfall des eine vielkernige Zelle darstellenden Myxosporids in vielkernige Teilstücke, für welchen er den besonderen Namen „Plasmotomie vorschlägt, auch bei Individuen vor- komme, welche zahlreiche Sporen enthalten. Sollte sich dies bestätigen, so wäre es jedenfalls nicht mehr möglich, von einem „Generations- wechsel zu sprechen, da ja die beiden verschiedenen Fortpflanzungs- 6](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21294628_0093.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)