Über die äuszere Körpergestalt eines Fetus von Elephas Maximus / von K. Toldt.
- Carl Toldt
- Date:
- 1913
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Credit: Über die äuszere Körpergestalt eines Fetus von Elephas Maximus / von K. Toldt. Source: Wellcome Collection.
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![Bei den Erwachsenen finden sich cähnliche Verhältnisse (Wimpern von verschiedener Länge und Stärke), jedoch naturgemäß in entsprechend mächtigerer Ausbildung. Mitunter kommen auffallend lange Wimpern vor (zum Beispiel bei einem von Daubenton [a] 1754 beschriebenen Elefanten am unteren Lid bis über 20 cm, am oberen nur Acm\ eine Abbildung mit längen Haaren am Oberlid findet sich im Haaratlas von Friedenthal). Die Nashörner besitzen, wie es scheint, weniger stark entwickelte Wimpern. Bei einem neugebornen Flußpferd konnte Weber keine Wimpern nachweisen, beim Erwachsenen sind sie jedoch vorhanden. Gegenüber den Procaviiden ist kein besonderer Unterschied zu verzeichnen. Am vorderen Ende des Supraorbitalbogens finden sich fünf bis zu bmm lange, mehr weniger gekrümmte dunkle Härchen, welche 2 bis ?,mni voneinander entfernt und in einem nach unten konkaven Bogen angeordnet sind. Sie entsprechen offenbar den Pili supraorbitales. Bei den Erwachsenen ist diese Gegend mehr weniger spärlich und kurz behaart; von (äußerlich erkennbaren) Spürhaaren oder von eigent- lichen Brauen kann man jedoch nicht gut sprechen. Das gleiche gilt für die Nashörner. Dagegen waren beim neugebornen Flußpferd »echte Augenbrauen gut ausgebildet« (Weber) und auch bei Erwachsenen in Schönbi unn konnte ich in dieser Gegend deutliphe Borsten wahrnehmen. Bei den Procay/a-Feten finden sich zirka 15 kräftige Spürhaare entlang des ganzen Augenbogens annähernd in drei übereinanderliegenden l^eihen verteilt. Auch haben sie etwa fünf relativ schwache, einreihig im medianen Teile der Augenregion gelegene Pili infraorbitales. Die Sirenen und Cetaceen scheinen weder Cilien noch Augenbrauen zu besitzen. Das Haarbüschel an der Schläfedrüse. Wie vorhin erwähnt, tritt aus der Spaltöffnung der Schläfedrüse (Taf. IV, Fig. 7) ein Büschelchen von vier bis fünf verschieden langen, dunkeln Härchen hervor, deren längste 3 mm messen. Es zieht in Fortsetzung der Spaltrichtung schräg nach hinten unten. Bei der von Eggeling untersuchten Drüse eines jugendlichen cC indischen Elefanten sind an der Wandung der sackartigen Einsenkung vereinzelte kurze, ziemlich weiche Härchen, im Grunde einzelne längere starre Haare implantiert. Im übrigen wurde das Drüsenhaarbüschel, wie oft auch die Drüsenöffnungselbst, beiderBesprechungdesElefantenintegumentes, so auch von Möbius, meistens nicht erwähnt. Die Behaarung derselben scheint bei den Erwachsenen nicht auffallend, und besonders bei gestopften Exemplaren (vielfach defekt?) schwer erkennbar zu sein; das gilt auch für die Exemplare des Wiener Hofmuseums. Nur bei dem gestopften jungen 9 Afrikaner konnte ich ein ziemlich dichtes, zirka Amm langes Büschel konstatieren, welches aus einer 2 mm breiten, nach unten gerichteten rundlichen Öffnung hervortritt und stark schräg implantiert ist. Die Behaarung des äußeren Ohres. Die Ohrmuschel (Taf. II, Fig. 2) ist hauptsächlich nur am äußeren Rand ihrer Basis mehr weniger zart behaart, und zwar relativ am stärksten am Tragus, dessen Rand vornehmlich im oberen Teile ziemlich dicht mit über 2 mm langen, abstehenden Härchen besetzt ist; im unteren Teile sind sie nach abwärts gerichtet und anliegend. Ganz zarte Härchen finden sich entlang der Anthelix und der Falte am inneren Rand der Ohrmuschelbasis. An der letzteren Falte sind sie gleichfalls im oberen, vom Tragus verdeckten Teile stärker entwickelt. Sonst finden sich an der Ohrmuschel nur an einzelnen Stellen, so am oberen Beginn des Ohrmuschelrandes, einzelne ganz zarte Härchen. Bei den Erwachsenen ist die Umgebung, insbe- sondere der Vorderrand des Ohreinganges, mehr weniger dichtbehaart (büschelartig? Eble). Besonders dicht, relativ lang und durch eine rötlichgelbe Färbung auffallend ist diese Behaarung bei den zwei jungen Individuen in Schönbrunn. Die Ohrmuschel der jungen und erwachsenen Elefanten ist an der Vorderfläche mit spärlichen kurzen Haaren besetzt, an der Hinterfläche größtenteils beinahe kahl. Nach Pfizenmayer besaß das Mammut an einzelnen Stellen der Außenseite des Ohres und vor allem an seinen Rändern ziemlich dichtstehende kurze Woll- und längere Grannenhaare. Im Gegensatz zum Hängeohr des Elefanten, dessen Ränder kaum behaart sind, tragen die abstehenden Spitzohren der Nashörner und des Fluß- pferdes einen mehr weniger dichthaarigen Randsaum, welcher sich auch auf die Seitenteile der Innenfläche](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22473956_0041.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)