Über die äuszere Körpergestalt eines Fetus von Elephas Maximus / von K. Toldt.
- Carl Toldt
- Date:
- 1913
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Credit: Über die äuszere Körpergestalt eines Fetus von Elephas Maximus / von K. Toldt. Source: Wellcome Collection.
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![(Bresslau); vgl. auch die Behaarung des Flußpferdes (p. 34 [292]). Daß Haare mit vvohlausgebildeten Sinusbälgen äußerlich ganz unscheinbar und von den gewöhnlichen fiaaren nicht leicht zu unterscheiden sein können, hat Frederic an den Lippen von Affen konstatiert. Ähnlich scheint es sich auch mit dem Submentalbüschel bei den erwachsenen Elefanten zu verhalten, jedoch sind diesbezüglich noch weitere Untersuchungen erforderlich. Diesen Beispielen nach hat es den Anschein, daß der Unterschied zwischen sinuösen und asinuösen Haaren, so groß er im allgemeinen auch ist, doch kein durchgreifender ist, und daß sich bei systematischer Behandlung dieser Frage (zum Beispiel bei genauer Untersuchung sämtlicher ■ Spürhaare und gewöhnlicher Haare des Oberlippenfeldes in verschiedenen Entwicklungsstufen einer Art oder bezüglich dieser Verhältnisse an verschiedenen Körperstellen bei Procavia und Heterocephalus) vielleicht noch weitere Annäherungen ergeben dürften. In diesem Sinne habe ich mich übrigens bereits seinerzeit {b) ausgesprochen. 7- Zusammenfassung. Der vorliegende Elefantenfetus ist bisher der einzige, von dem das Alter halbwegs genau zu ermitteln war (11 Monate, ungefähr die Hälfte der intrauterinen Entwicklungszeit; Scheitel-Steißlänge bQbcm). — Bei zwei in den letzten Jahren in der kais. Menagerie zu Schönbrunn erfolgten Geburten von einem indischen Elefantenweibchen betrug die Trächtigkeitsdauer etwas über 21, beziehungsweise genau 22 Monate. Bezüglich der Körperproportionen wäre zu erwähnen, daß der Kopf bei den jungen Elefantenfeten relativ plump und stark gewölbt ist, und daß im Verlaufe des allgemeinen Körperwachstums der Rüssel verhältnismäßig dicker, die Hände und Füße etwas kürzer und der Schwanz länger zu werden scheinen. Bisher ist kein vorgeschrittener Elefantenfetus bekannt, bei welchem die Hautfärbung nicht durchwegs gleichmäßig dunkel gewesen wäre, denn die Scheckung des Zimmermann’schen Exemplars dürfte keine natürliche gewesen sein. Wann und allenfalls in welcher topographischen Reihenfolge die dunkle Haut- färbung in der Entwicklung der Elefanten in Erscheinung tritt, läßt sich noch nicht sicher sagen. Beim vorliegenden Fetus sind an der Hautoberfläche, besonders am Rüssel und in der Glutealgegend, bereits Furchen und Runzeln ausgeprägt, welche ihrer Zahl und Lage nach vielfach solchen bei Jungen und Erwachsenen entsprechen. Bei diesem Fetus ist bereits die Schläfedrüse äußerlich erkennbar^. Ferner ist die Hautvertiefung an den Stellen, an welchen später die Stoßzähne durchbrechen, bemerkenswert. Hände und Füße sind bereits zu typischen Klumpfüßen ausgebildet. Die Behaarung ist in erster Linie, ähnlich wie bei dem von Daubenton beschriebenen Flußpferd- fetus, in der Umgebung des Mundes inklusive bestimmter Stellen des Rüssels, an den Lidrändern, an der Basis der Ohrmuschel und an der Schwanzspitze deutlich ausgebildet. Von besonderem Interesse ist die Behaarung des Rüssels, dessen Unterseite beiderseits von einem Saum von Härchen begrenzt ist, welcher größtenteils aus längsreihig angeordneten Gruppen von zwei bis drei Haarspitzen besteht; zu diesen sind beim Neugeborenen noch einige zartere, kürzere hinzugekommen. Diese sowie andere Verhältnisse der Rüsselbehaarung lassen sich auch bei Erwachsenen wiedererkennen und scheinen bei den afrikanischen Formen in Zusammenhang mit entsprechenden Unterschieden der Rüsselform spezifisch verschieden zu sein. Die allgemeine, relativ schwache Behaarung des Rüssels beginnt proximal und breitet sich allmählich distal aus, wie es auch für die Extremitäten und zum Teil für den Schwanz der Säugetiere gilt. Auch am Schwanzende ist die eigenartige Behaarung deutlicher zu erkennen als bei den Erwachsenen. Im besonderen sei hervorgehoben, daß die Behaarung am Rumpfe, im Gegensatz zu den Verhältnissen bei vielen andern Säugetieren, zuerst in je einem longitudinalen Streifen beiderseits vom Bauche auftritt. 1 In wieweit der eigentliche, drüsige Teil entwickelt ist, wird die histologische Untersuchung zeigen (vgl. auch die Violdrüse des Fuchses, To 1 d t [<t]).](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22473956_0043.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)