Die Heilung des Krebses / von Albert Adamkiewicz.

  • Albert Wojciech Adamkiewicz
Date:
1903
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Credit: Die Heilung des Krebses / von Albert Adamkiewicz. Source: Wellcome Collection.

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    Der Tumor auf der Zunge reagiert sehr stark, wird abwechselnd dick und dann wieder flach, erhält bald Auswüchse, bald tiefe Furchen, die ihn in verschiedenen Richtungen durchkreuzen und teilen. Es bilden sich weiße Flecke, die abfallen und entsprechende Defekte hinterlassen. Die Injektionen sind oft von heftigen stechenden Schmerzen im Tumor begleitet. Die erbsen¬ große Drüse am rechten Sternocleidomastoideus verschwindet; die größere am linken wird um etwa die Hälfte kleiner. Der Tumor unter dem linken Kieferwinkel erhält deutliche Ein¬ kerbungen und Furchen, die man durch die Haut hindurchfühlt. Ich schließe hieraus, da infiltrierte Lymphdrüsen nur gleichsam schmelzen, ohne sich zu furchen, während der Krebs selbst in der angedeuteten Weise reagiert, daß dieser Tumor keine geschwellte Lymphdrüse, sondern eine Fortsetzung der eigentlichen Neubildung in der Zunge selbst ist. In diesem Sinne1) dürften meine Cancroininjektionen eine gewisse diagnostische Bedeutung besitzen. f Nach sechswöchentlichen Beobachtungen zwangen die Berufspflichten den Patienten, die Behandlung zu unterbrechen. 3. Carcinoma oesophagi, 2. Mai 1891. L. H., Buchhalter aus Korn- motau in Mähren. Krank seit zwei Jahren. Ösophagusstriktur in einer Tiefe von 36 cm. Eine Sonde kann nur mit großer Schwierigkeit durch dieselbe geschoben werden. Beim Herausziehen haften an derselben carcinomatöse Partikelchen. Seit neun Monaten lebt Patient nur von Flüssigkeit, die er noch meist nicht verschlucken kann, sondern mittels Katheters und Trichters sich eingießt. Nach wenigen Tagen der Behandlung auffällige Besserung. Sonde dringt ohne Schwierigkeit bis in den Magen. Patient trinkt und ißt ohne Sonde. Feste Speisen, die seit zwei Jahren nicht mehr genossen wurden, gehen nun von selbst hinunter. Die Besserung hält an. Briefliche Mitteilung vom 15. Juni 1891. 4. Carcinoma ventriculi. Matthias Ogrizek aus Zala-Egerszek, 59 Jahre, 45 hg. Krank seit vier Jahren. Tumor unter dem linken Rippenrand. Die Gegend sehr schmerzhaft. Leber etwas höckerig. In beiden Schlüsselbein¬ gruben eine sehr erhebliche Zahl geschwollener Lymphdrüsen. Einigemale blutiges Erbrechen. Hochgradige Kachexie. Gelbfahle Gesichtsfarbe. Große Magerkeit und Schwäche. Patient kann höchstens drei Schritte ohne aus¬ zuruhen gehen. Ödeme an beiden Beinen, am rechten bis hoch zur Wade. Beginn der Behandlung 27. April 1891. Am 29. Mai sind über der Clavicula keine geschwollenen Lymphdrüsen mehr zu finden. Die Ödeme an den Beinen sind vollständig geschwunden. Appetit und subjektives Befinden gut. Die Schmerzhaftigkeit im linken Hypochondrium gewichen. Körpergewicht am ]) Daß ihnen diese Eigenschaft auch in anderer Hinsicht zukommt, bei¬ spielsweise um krebsige von syphilitischen Bildungen zu unterscheiden, das werde ich demnächst dartun.