Die normale Resorption des Knochengewebes und ihre Bedeutung für die Entstehung der typischen Knochenformen / von Albert Kölliker.
- Kölliker, Albert von, 1817-1905.
- Date:
- 1873
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Credit: Die normale Resorption des Knochengewebes und ihre Bedeutung für die Entstehung der typischen Knochenformen / von Albert Kölliker. Source: Wellcome Collection.
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![II. Eigene Beobachtungen. A. Die Eesorption von Knoclien- und Zalingewe])e in ilirem inikroskopisclien Yerlialten. An allen Stellen, an denen Knochen- oder Zahngewebe einer normalen Eesorption unterliegt, lassen sich mit Hülfe des Mikroskopes zwei bestimmte Formverhältnisse nachweisen, einmal kleine, an der Resorptionsfläche befindliche Grübchen, die sogenannten Howship'sehen Lacunen, die ich von nun an, um Verwechselungen mit den Knochenhöhlen, Lacunae ossium, zu vermeiden, Howship’sche Grübchen, Foveolae Howshipianae, nennen will, und zweitens grössere, in diesen Grübchen gelegene Zellen, die von mir sogenannten Ostok lasten (Myeloplaxes, Roh in, vielkernige Zellen ich, Riesen- zellen Virehow). ' 1. Howship’sche Grühehen. Die H owship'sehen Grübchen zeichnen sich durch ihr vielgestaltiges Ansehen aus, so dass es kaum möglich ist, eine für alle Fälle zutreffende Beschreibung zu geben, wesshalh ich vor Allem auf die Figg. 3, 5, 6, 8, 9 und 12 der Taf. I. verweise, die treu nach der Natur gezeichnet sind, und die Grübchen zum Theil von der Fläche, zum Theil im Profile (Fig. 3, 5, 9) wiedergehen. Im Allgemeinen ist das Aussehen einer mit solchen Grübchen besetzten Knochenfläche so, wie wenn mit Hohlmeisseln verschiedener Grösse und verschiedener Form tiefere und minder tiefe Grübchen in wechselnder Menge und Vertheilung aus derselben ausgeschnitten worden wären, welches unregelmässige Aussehen in manchen Fällen jedoch einem mehr gleichmässigen Platz macht. In der Regel sind die Ho wsh ip'sehen Grübchen rundlich oder dem Rundlichen sich annähernd, doch kommen auch andere Formen vor, wie namentlich solche die einen oder zwei Ausläufer besitzen (Taf. I. Fig. 12), oder Grübchen mit polygo- nalem Contour (Taf. I. Fig. G). Ihre Tiefe ist auch sehr wechselnd, so dass die in den Grübchen befindlichen grossen Zellen oder die Ostoklasten bald dem Knochen einfach anliegen (Taf. I. Fig. 3, 5, 9), bald (Fig. 3, 5) mehr weniger in denselben eingelassen sind; doch möchte es wohl nur selten Vorkommen, dass die Ostoklasten ganz und gar in die Grübchen vergraben sind, und erinnere ich wenigstens mich keinen Falles, in dem dieses zu beobachten gewesen wäre. 3*](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22392610_0029.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)