Beobachtungen über den Bau des Säugethier-Eierstockes / von Wilhelm His.
- Wilhelm His
- Date:
- [between 1860 and 1869]
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Credit: Beobachtungen über den Bau des Säugethier-Eierstockes / von Wilhelm His. Source: Wellcome Collection.
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![Voraussetzung. Einlässlichere Beobachtung überzeugte mich in- dess bald, dass die fraglichen Bildungen Nichts Anderes sind, als die Anlagen der inneren Membrana folliculi. Schon um die Follikelan- lageii der Cortikalzone herum erscheinen in der 2. und 3. Lage kleine Nester von grösseren, länglich-ovalen Zellen mit einem sehr grob- körnigen undurchsichtigen Inhalt (Kornzellen). In der subcortikalen Zone erreichen diese Bildungen eine grössere Entwickelung, sie bil- den Stränge mit unregelmässig netzförmiger Verbindung und in den innersten Barenchymschichten nehmen sie den grössten Theil des von den Follikeln freigelassenen Raumes ein. Um an senkrechten oder Flachschnitten die \ erbreitung derselben zu übersehen, genügt die Betrachtung bei schwacher Vergrösserung, und zwar sowohl die bei auftällendem, als bei durchfallendem Lichte (Fig. 4). Bei erstem erscheinen die fraglichen Stränge weiss in dunkelm Grund, bei letzterm dunkel in hellem Grund. Auch das polarisirte Licht kann verwendet werden, denn da die Masse der Kornzellen das Licht doppelt bricht, so erscheinen diese bei gekreuzten Nicols und abge- halteneni auffallendem Lichte hell im dunkeln Felde. Das Verhältniss der Kornzellenhaufen zu den Follikeln is't nicht von Anfang an scharf ausgeprägt, in der subcortikalen Zone findet man Follikel, welche nur zum Theil oder selbst nur stellen- weise von jenen Zellenhaufen umfasst sind, und von denen aus die letztem mit verschieden gestalteten Fortsätzen ins übrige Stroma ausstrahlen, oder man trifft kleine aus zwei, drei oder mehren Follikeln bestehende Gruppen, die von einem vielfach eingeschnittenen Korn- zellenklumpen zusammengehalten sind. Erst in den innern Paren- chymlagen zeichnet sich das Verliältniss schärfer; die besprochenen Zellenmassen bilden hier continuirliche, überall gleich dicke Lagen um die ausgedehnten Follikel, und diese Lagen müssen nun bereits als innere Follikelhaut angesprochen werden; immerhin ist auch hier die Schei- dung noch keineswegs soweit vollendet, dass nicht ein Zusammenhang zwischen benachbarten Follikelkapseln bestehen kann. In den Abbildungen Schröii’s finden sich in 2 Figuren An- deutungen von Zellenlagen, die mit den oben beschriebenen identisch zu sein scheinen, nämlich in Taf. XXXIl, Nr. 11 und in Taf. XXXllI, Fig. 1 Nr. y. ln der Erklärung zur ersten Tafel heisst es von den (in ihrer Verbi’eitung niclit ganz genau wiedergegebeiien) Zel- lenlagen, sie seien von einer bindegewebigen Kapsel umsclilossen; vielbucht Reste, früherer Cor]H)ra lutea. Bei der zweiten zutreffenderen](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22448603_0017.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)