Volume 1
Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis für Apotheker, Ärzte, Drogisten, und Medizinalbeamte / unter Mitwirkung von Max Arnold [and others].
- Hager, Hermann, 1816-1897.
- Date:
- 1900-1902
Licence: Attribution-NonCommercial 4.0 International (CC BY-NC 4.0)
Credit: Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis für Apotheker, Ärzte, Drogisten, und Medizinalbeamte / unter Mitwirkung von Max Arnold [and others]. Source: Wellcome Collection.
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![tricliter, B der Zersctzungskolbcn, C ist ein mit wenig Calciumchlorid gefülltes Kohr. D ist mit Calciumchlorid völlig gefüllt, E enthält mit Kupfersulfat getränkte und wieder getrock- nete Bimssteinstücke, F ist wiederum mit Calciumchlorid völlig gefüllt. G ist ein mit 33proc. Kalilauge beschickter Kali-Apparat, g ist ein mit Natronkalk, h ein mit Calcium- chlorid gefülltes gerades Kohr, H ist eine mit Schwefelsäure beschickte Waschflasche. Man prüft zunächst den Apparat auf seine Dichtigkeit, indem man den Schlaue] 1 vor A abklemmt, den Hahn des Kugeltrichters öffnet und nun bei H mässig ansaugt. Es muss nun, wenn man mit dem Saugen aufhört, die Kalilauge in G deutlich zurücksteigen und ihren Stand mindestens 5 Minuten lang behalten. Ist der Apparat dicht, so wägt man G g genau und schaltet sie wieder ein. In den Zersetzungskolben B wägt oder misst man die zu untersuchende Substanz genau ein, setzt den Hahntrichter auf, schliesst den Halm und füllt den Trichter ganz oder zum Theil mit lOproc. Salzsäure (nicht koncentrirter!). Jetzt klemmt man den Schlauch zwischen A und a ab, und lässt durch den Tropftrichter langsam die Säure zufliessen (event. unter Ansaugen bei H). Der Zufluss wird so geregelt, dass ein ruhiges Passiren der Gasblasen bei G zu beobachten ist. Wenn alle Säure zugeflossen ist und der Durchtritt von Gas- Fig. 6. blasen bei G aufhört, so erwärmt man den Kolben B langsam bis gerade zum beginnenden Sieden. Hierauf schliesst man bei H einen Aspirator an, setzt diesen in Thätigkeit, öffnet alsdann den Verschluss zwischen A und a und leitet einen ruhigen Luftstrom durch den Apparat, bis alle Kohlensäure aus demselben entfernt ist. Die Dauer richtet sich nach dem Volumen des Apparates und beträgt */2—2 Stunden. Nach 1/2ständigem Erkalten werden G -f- g gewogen. Das Mehrgewicht ist die bei der Bestimmung erhaltene Kohlen- säure. Bedingung ist, dass die Calciumchlorid-Röhren neutrales Calciumchlorid enthalten. Die mit gewöhnlichem Calciumchlorid gefüllten Röhren sind daher vor der Ingebrauchnahme mit Salzsäure oder Kohlensäure zu sättigen und von dem Ueberschuss dieser Gase durch Ueberleiten trockner Luft zu befreien. An Stelle des Calciumchlorids kann zweckmässig auch glasige Phosphorsäure treten. — Die Einwage von Substanz beträgt so viel, dass schliesslich 0,3—0,4 g Kohlensäure zur Wägung gelangen. Mit Hilfe dieses Verfahrens lässt sich die Kohlensäure bestimmen in allen kohlen- sauren Salzen, welche mit Salzsäure keine in der Wärme unlöslichen Verbindungen geben, also in allen Karbonaten und Bikarbonaten mit Ausnahme derjenigen von Silber und Quecksilber. Natürlich kann man an Stelle der festen Salze auch Lösungen untersuchen. Das gleiche Verfahren würde unter Hinweglassung der Säure auch geeignet sein, um die in Was- ser gelöste Kohlensäure zu bestimmen, ferner unter Hinweglassung des Zersetzungskolbens zur Bestimmung der Kohlensäure in Luft und an- deren Gasen. An Stelle des in der Figur ge- zeichneten Kaliapparates nach Liebig kann na- Fig. 8. Kah-Apparat türlich auch ein anderer, z. B. der nach Geiss- nach Geissler. leb treten. Ueber die gasanalytische Bestimmung vergl. Bunsen: Gasometrische Methoden, und Hempel, Gasanalyse. Die maassanalytische Bestimmung wird bei Luft und Wasser behandelt werden s. Aer und Aqua. Fig. 7. Kali-Apparat nach Liebig.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28121727_0001_0052.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)