Astralmythen / Religiongeschichtliche untersuchungen von Eduard Stucken.--1896-1907.
- Eduard Stucken
- Date:
- 1907
Licence: In copyright
Credit: Astralmythen / Religiongeschichtliche untersuchungen von Eduard Stucken.--1896-1907. Source: Wellcome Collection.
20/678 (page 12)
![Gen. 20, 2. „Von seinem Weibe Sara aber behauptete Abraham: sie ist meine Schwester! Da sandte Abimelech, der König von Gerar, hin und liess Sara holen. Aber Gott kam des Nachts im Traume zu Abimelech und sprach zu ihm: Du musst sterben wegen des Weibes, das Du weggenommen hast u. s. w.“ Gen. 20, 12. (Da sprach Abraham): Übrigens ist sie wirklich meine Schwester, die Tochter meines Vaters, — nur nicht die Tochter meiner Mutter — und sie wurde mein Weib u. s. w. Gen. 20, 16. Und zu Sara sprach er (Abimelech): hier übergebe ich Deinem Bruder tausend Silberstücke (Dudinate-Motiv), das soll eine Ehrenerklärung für Dich sein gegenüber allen, die bei Dir sind, so dass Du vor jedermann gerechtfertigt bist. Da legte Abraham bei Gott Fürbitte ein und Gott heilte den Abimelech und sein Weib und seine Sklavinnen, so dass sie Kinder ge- baren. Denn Jahwe hatte um Saras, des Weibes Abrahams, willen die Leiber aller Frauen im Hause Abimelechs gänz- lich verschlossen. (Sterilität-Motiv). Gen. 21,25. Abraham aber setzte den Abimelech zur Rede wegen eines Wasserbrunnens, den die Sklaven Abimelechs mit Ge- walt genommen hatten (SuhalZiki-Motiv). Abimelech antwortete: Ich weiss nicht, wer das gethan hat; weder hast Du mir etwas davon gesagt, noch habe ich bis heute davon gehört. Da nahm Abraham Schafe und Rinder und gab sie dem Abimelech und sie schlossen einen Vertrag mit einander. Abraham aber stellte die sieben Lämmer besonders. Da sprach Abimelech zu Abraham: Was sollen diese sieben Lämmer, die Du besonders gestellt hast? (Vgl. die sieben Anunnaki am Lebensquell)* Dasselbe wird von Rebeka und Jsaak erzählt: Gen. 26,7. Als sich aber die Bewohner des Ortes nach seinem Weibe erkundigten, da sprach er: Sie ist meine Schwester, denn er fürchtete sich zu sagen: Sie ist mein Weib, denn [dachte er] die Bewohner des Ortes könnten mich sonst umbringen wegen Rebeka, weil sie so schön ist. Als er nun längere Zeit dort gewohnt hatte, da schaute Abimelech, der König der Philister, zum Fenster hinaus und sah wie Isaak mit seinem Weibe Rebeka scherzte. Da liess Abimelech den Isaak rufen und sprach : Also Dein Weib ist sie? Wie konntest Du da sagen: sie ist meine Schwester? u. s.w. * Es ist zu beachten, dass die hebräische Sage den Zusammenhang völlig ver- gessen hat. Denn Abraham antwortet: „Diese sieben Lämmer musst Du von mir an- nehmen; das soll mir zum Zeugnis dienen, dass ich diesen Brunnen gegraben habe. Daher heisst jene Stätte Beerseba, weil sie dort einander geschworen haben.“ Je un- logischer, je sinnloser — desto mythologischer möchte man aus dieser und ähnlichen Stellen argumentieren.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b24875053_0020.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)