Neue Untersuchungen über den Kretinismus, oder die Entartung des Menschen in ihren verschiedenen Graden und Formen / herausgegeben von Dr. Maffei und Dr. Rösch.

Date:
1844
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Credit: Neue Untersuchungen über den Kretinismus, oder die Entartung des Menschen in ihren verschiedenen Graden und Formen / herausgegeben von Dr. Maffei und Dr. Rösch. Source: Wellcome Collection.

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    hen, dieFusse durch Contracturen der Gelenke ganz an den Leib gezogen. Der Miind ist gewolinlich wie zii einfaltigem Lachen verzerrt. Der Menscli hat eine besondere Freude an jnngen Kindern, giebi sich freundlich mil ihnen ab, s])ielt mil ihnen und lasst ihneii in seinem Kreise uichis gesche- hen. Er schreit ziiweilen heftig und lange fori, wie es scheint, wegen Schmerzen in den Gliedern, die er dann sehr schonl. Srhlechte Entw ick- lung von Gebiirt an. Die Hebamine sa«le aleich, wie sie das neuceborne Kind im Bade halte, dasselbc werde nicht recht werden, denn es sei ,,marklos“ und habe abgeselzle Glieder, d. h. verdickte Epiphysen der Rohrenknochen, wie bei Rhachilis'. Gosdiwister und Eltern sind gut. (Protokoll, .laxtkreis Nro. 55. 10. mg Fimfzigste Beo hacktumj. Scheintod eiiies kretiiiischcn Individuiuns bei der Geburt. * Ein Menscli von 30 Jahren, Krctin hochslen Grades , hochst blodsin- taubstumrn, ausserst schlaft’, die Extremitaten halblahm. Klumpfiisse. bestandig frierend, mil alter, schmutziger, leichenhafter Haul, grobkrelini- scher Physiognomic, rolhen gedunsenen Augenlidern, Geschlechtstheile gut entwickelt, dennoch keine Saamenergiessungen, keine Onanie, Stirne sehr niedrig und schmal, Circumferenz des Schadels 19 Z Querdurchmesser 5 Langedurchmcsser 0 O', vom Kinii zum Scheilel 8 3', Durch* auf der Tien 7'. Dieser 0 messer der Brust: seitlich unter den Achselhohlen 7 1 Rippe 8 1', von vorn nach hinten oben 5 1', unlen Mensch wurde leicht geboren, mit dem Kopfe voran, scheintodt, kam zum Leben, nachdem die Hebamme den Korper gerieben, und etwas Das Kind gedieli von Anfan an Pocken, dann den Keuchhusten Die Frau ist wohlgebildet, hat wohlgebildet; war friiher oft be- Bliit aus der Nabelschnur entleert Halte. nicht gehorig, halte im 5ten .Jahre die und kam dadurch immer mehr zuriick. triefende Augen. Der Mann ist ebenfalls trunken und schwarmte ganze Niichle durch. Die Frau will wahrend der Schwangerschaft mehrere Schrecken erlitlen haben, namenllich von einem sie auf der Wiese dadurch, dass ihr der Mann den Sliefelzieher nach- Geschwister, alter und jiinger, sind gauz gut, ebenso Vater ausser der p]he und mit einem andern Weibe Frosch, den sie plotzlich im Grase aufhiipfen sah, als war, aber auch warf u. s. ein Sohn, erzeugte. w. Zwei den der (Protokoll, Neckarkreis Nro. 40. 25.) Einundfwnfzlgste Beobachtung, Ausserordentliche Schlaff'heit und Schwiiche eines kretiiiischen Indi- viduums gleich nach der Geburt. Einer andern Familie sind von 8 Kindern 2 gestorben, das jiingste Kind, ein Sohn, jetzt 16 .lahre alt, isl Krelin hochslen Grades, mit schma- lem Vorderkopf, breitem Hinterkopf, sehr schlechten unregelmassigen Zah- nen, unten formlich zw^ei Reihen Schneidezahne hintereinander, Geschlechls- Iheile ganz unenlwickelt, 3' hoch, unfahig zu gehen w'egen Schw’ache und Ilalblahmung der unlern Exlremitiiten. Die Heliamme erklarle sogleich nach der Geburt, das Kind werde bald sterben, wegen seiner grossen Schlalfhcit und Schwache, und es gedieh niemals. Das vierle Kind , ein Miidchen von 21 Jahren, ist zwergartig klein, aber verslandig, vollsinnig.