Die gerichtlich-medicinische Beurtheilung des Leichenbefunds.

  • Suckow, Heinrich Emil, approximately 1800-
Date:
1849
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Credit: Die gerichtlich-medicinische Beurtheilung des Leichenbefunds. Source: Wellcome Collection.

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    heftiger wirkende gleichzeitige Arsenikvergiftung den Tod ge- bracht habe; so konnte bei einem tödtlichen, durch leichten Schlag erzeugten Nasenbluten auf die vorhandene Bluter - Na- tur geschlossen werden. Auf einen um so höhern Grad der pathologischen Verän- derung schliesst man aber bei Hyperämie: je feiner die Ge- fässe sind, welche ßlutfüUe zeigen; bei Entzündung: je grös- ser, je gerinnbarer das durch sie gesetzte Product ist, je rascher es entstanden; bei Secretionen und Fremdbildungen: je massenhafter und verbreiteter sie sind; bei Krankheit des Bluts: je mehr es durch Farbe, Gerinnfähigkeit und Mischung vom normalen abweicht. Doch nur bei gleich wichtigen Or- ganen und gleich rasch verlaufenden Krankheiten (da Pro- ducte um so eher ertragen werden, je langsamer sie entstehen) sind Schlüsse vom Grad der Krankheil allein auf die der Ge- fährlichkeit hinreichend. Einen Fall, in dem auch unter sol- chen klaren Verhältnissen das Urtheil offenbar unrichtig war, finde ich in Henke's Zeitschrift 3. 59: Ein Mann wird von Mehreren gemisshandelt, bekommt von Einem Ohrfeigen, vom Andern Stösse auf die Brust. Er erkrankt unter Erscheinun- gen von Lungenentzündung und stirbt am 9ten Tag. Im Herzbeutel, der injicirt, finden sich 5^] Eiter, am Herzen gelbe Flocken, die Hirnhäute sind sehr injicirt, Hirn blut- reich, auf dem Tentorium kleines Extravasat von 5jj' Wie- wohl hier die Entzündung des Herzbeutels die hochgradigere war, wurde doch für Tod durch Hirnentzündung, der die an- dern krankhaften Erscheinungen gefolgt seyn sollten, ent- schieden. 3. Bestand und Dauer der krankhaften Veränderung die- nen als wichtige Vergleichungsmittel, wenn der Zeitpunkt ei- ner etwaigen gewaltsamen Einwirkung bekannt ist. In diesem Sinne wurde mit Recht auf ein altes Leiden erkannt, als ein