Geschlecht und Kopfgrösse / von P.J. Möbius.

  • Paul Julius Möbius
Date:
1903
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Credit: Geschlecht und Kopfgrösse / von P.J. Möbius. Source: Wellcome Collection.

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    aber sie möchten sich doch dem Ziele wenigstens einiger- maassen nähern und haben deshalb allerhand Methoden erdacht, um den Schädel wenigstens einigermaassen zu messen. Das wäre durchaus nicht zu tadeln, wenn der Erfolg die Mühe lohnte. Es hat sich aber herausgestellt, dass einerseits die in An- wendung gebrachten Methoden mühsam, zeitraubend und erst nach Einübung des Messenden brauchbar sind, dass anderer- seits das Ergebuiss recht wenig wertli ist. Der Eine hält 3000 Messungen für nöthig, der Andere begnügt sich mit 20, aber Keiner weiss, was er eigentlich gemessen hat. Nur dann, wenn bestimmte Einzelfrageu beantwortet werden sollen,' sind die gebräuchlichen Maassmethoden von wirklichem Nutzen. Will man z. B. wissen, wie sich Höhe, Breite und Länge zu einander verhalten, so mag man die Methode der Erankfurter Vereinigung anwenden. Zur allgemeinen Grössenbestimmung sind die Abstaudmessungen wenig tauglich, obwohl sie gerade von den Craniometern bevorzugt werden. Zur Bestimmung der Capacität des Schädelhohlraumes und somit der Kopfgrösse lässt sich eher die Methode Rieger’s verwenden. Aber sie ist keine Berechnung, sondern eine Art von Abzeichnung des Kopfes. Rieger nämlich formt den Horizontalumfang nach und trägt auf ihn einige über die Kopfwölbung geschlagene Querbogen auf. Man erlangt auf diese Weise nur ein ganz grobes Bild von der Form des Kopfes, denn wollte man diese selbst haben, so müsste man unzählige Querbogen schlagen. Trotzdem ist das Verfahren recht umständlich und nur von Geübten auszuführen. Will man nur wissen, wie gross etwa der Kopf ist, so kann man auf alle complicirten Messungen verzichten, wenn der Satz richtig ist, dass der grösste Umfang der Grösse überhaupt proportional, ist. Die Messung des Umfanges ist so einfach, dass auch der Ungeübte ohne In- strumente in der kürzesten Zeit sie ausführen kann. \\ enn aber zwei Verfahren dasselbe leisten, so ist allemal das ein- fachere vorzuziehen. Die Proportionalität nun zwischen Umfang und Grösse ist thatsächlicli vorhanden, wenn man von kleinen Abweichungen absieht und wenn man abnorme Köpfe ausschliesst. Beim Messen des Umfanges wird die