Volume 1
Die unregelmässige Herztätigkeit / von K.F. Wenckebach und Hch. Winterberg.
- Wenckebach, K. F. (Karel Frederik), 1864-1940.
- Date:
- 1927
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Credit: Die unregelmässige Herztätigkeit / von K.F. Wenckebach und Hch. Winterberg. Source: Wellcome Collection.
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![lung von Simnltanaufnahmen kann man die richtige zeitliche Beziehung auch durch Paarung jeder Kurve mit einer Standardkurve (z. B. mit einer Herz¬ tonkurve) oder mit Hilfe eines zwar mühsamen, aber sehr verläßlichen Ver¬ fahrens von Lewis zu ermitteln suchen. Dieses besteht darin, die Ekge der drei Ableitungen so lange gegeneinander zu verschieben, bis die in derselben Ordinate liegenden Ausschläge der Gleichung Abi. 11 = Abi. I + Abi. III ge¬ horchen. Das ist selbstverständlich nur bei zeitlich richtiger Orientierung der 3 Kurven möglich. Die Übertragbarkeit des Dreieckschemas auf den Menschen wurde von Fahr und Weber (217) an Leichen in der Weise geprüft, daß zwischen 2 entsprechend der Basis und Spitze des Herzens eingestochenen Zinknadeln ein Potential erzeugt und die Ekge in den 3 Abi. aufgenommen wurden. Die Größe der Ausschläge ergab eine genaue Übereinstim¬ mung mit der Einthovenschen Regel. Die Ausschlagsrichtung in den 3 Ableitungen [gleichsinnige (kon¬ kordante) und ungleichsinnige (diskordante) Kurven.] Schon im Normal-Ekg sehen wir die Hauptausschläge in den 3 Ab¬ leitungen bald gleichsinnig (Fig. 16), bald gegensinnig (Fig. 23) ver¬ laufen. Dies sowie die Tatsache, daß in der einen oder der anderen Ableitung, und zwar meist in Abi. III nur ganz kleine Ausschläge verzeichnet werden, oder daß eine sonst gut entwickelte Zacke in einer bestimmten Ab¬ leitung gänzlich fehlt, ist ohne weiteres aus den Projektionen von E bei verschiedener Stellung der elektrischen Achse zu verstehen. In Texfig. 10 verlaufen z. B. die auf die 3 Abi. projizierten Anteile der Potentialresultante (E) so, daß in Abi. I und II R, in Abi. III L das Zink¬ potential (Z) erhält. Der Ausschlag wird also in allen Ableitungen nach oben erfolgen. Würde die elektrische Achse in umgekehrter Richtung ver¬ laufen, bzw. Z mit K vertauscht werden, so würden in allen 3 Abi. negative Ausschläge resultieren. Hat die Achse die in Textfig. 12 (S. 66) verzeichnete Stellung, so gibt Abi. I einen negativen, Abi. II und III einen positiven Aus¬ schlag. Steht die Achse senkrecht auf die Richtung der Ableitung (Textfig. 13), so ist die Projektion von E punktförmig, der Ausschlag = 0. Dreht man die Achse in Textfig. 13 aus der Normalen mit der Pfeilspitze gegen die Basis, so wird Abi. III negativ, dagegen positiv, wenn die Pfeilspitze spitzenwärts (F) gewendet wurde. Die Veränderungen, welche das Ekg durch die Art der Ableitung erfährt, hat Cohn (101) in lehrreicher Weise dadurch demonstriert, daß er die Lage der an der vorderen Brustwand als Endpunkte eines gleichseitigen Dreiecks angeordneten Ableitungsstellen durch Rotation des Dreiecks variierte. Der Einfluß der Herzlage auf die Form des Elektrokardiogramms. In ähnlicher Weise wie eine Änderung der Ableitung bei gleicher Lage des Herzens muß natürlich eine Änderung der Herzlage bei gleichbleibender Ableitung die Projektion der Potentialresultante auf die in der Frontalebene verlaufenden Verbindungslinien der Ableitungsstellen und damit die Form des Ekg beeinflussen. Wen’.ckebach u. Winterberg, Unregelmäßige Herztätigkeit. 5](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b31360270_0001_0077.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)