Die alchemie in älterer und neuerer zeit : Ein beitrag zur culturgeschichte / von Hermann Kopp.
- Hermann Franz Moritz Kopp
- Date:
- 1886
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Credit: Die alchemie in älterer und neuerer zeit : Ein beitrag zur culturgeschichte / von Hermann Kopp. Source: Wellcome Collection.
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![welche seine Ansichten und Darlegungen als Fictionen beurtheilen, werden übrigens anerkennen müssen, dafs sie in vollster Überzeugung und mit einer nicht geringen Gelehrsamkeit vorgebracht sind. Anmerkung XVII zu S. 190: Joh. Friedr. von Meyer's Bezlelmngen zu Hermetischer Cbeiuie. Die Anregung dazu, mich mit Joh. Friedr. v. Meyer zu beschäftigen, gab mir mein verstorbener Freund Friedr. Wöhler, welcher seine Jugendzeit in Frankfurt a. M. verlebt hat. In unserem langjährigen brieflichen Verkehr hielt Jeder von uns den Anderen in Kenntnifs darüber, womit er sich beschäftige, und so theilte ich auch an W. im Anfang des Jahres 1879 mit, dafs ich wieder einmal an der Alchemie sei und namentlich bei der Betreibung derselben noch in unserem Jahrhundert. Wöhler schrieb mir darauf unter dem 18. Januar 1879: „Von Alchemisten habe ich nur Einen gekannt, den frommen Bihelüber- setzer von Meyer in Frankfurt, den Vater des Paläontologen [Hermann v. M.] „,meines Schulkameraden, in dessen Haus ich viel verkehrte und von dem ich im Vertrauen erfuhr, dafs sein Vater im Geheim ein Laboratorium habe und darin viel laborire. Selbst gesehen hat er es nie (Das war in dem zweiten Decennium unseres Jahrhunderts). In dem Sommer des folgenden Jahres bat ich W., noch einmal zu überlegen, ob sich nicht noch etwas Näheres über diese Thätigkeit des v. M. erfahren lassen könne; Wöhler hielt in einem Brief vom 15. Juli 1880 Dies wegen der Länge der inzwischen verflossenen Zeit, in welcher alle etwa zu einiger Auskunft befähigte Personen weggestorben seien, nicht für möglich und fügte hinzu: „Ich kann also nur wiederholen, was ich Dir schon früher gesagt: dafs Herm. v. M. und ich, ehe wir auf <lie Universität gingen, zusammen laborirten und dafs er mir damals sagte, dafs sein Vater ein geheimes Laboratorium habe, zu dem Keiner Zutritt habe, und dafs er oft chemische Glasgeräthschaften kommen lasse''. — In der Lebensbeschreibung des Joh. Friedr. v. Meyer (Allgemeine Deutsche Biographie XXI. Band, Leipzig 1885, S. 597 ff.) von J. Hamberger sagt Dieser, v. M. sei mit besonderer Vorliebe der Eschatologie und Apokalyptik zugewendet gewesen, aber Nichts davon, wie Derselbe auch einer supernaturalistischen Richtung für Solches, was der Natur- wissenschaft zuständig ist, folgte, woher er für dahin Gehöriges richtige Einsicht entnehmen zu können glaubte und was für Ansichten er über es aussprach. Darüber belehren die (von Hamb erger nicht erwähnten) „Wahrnehmungen einer Seherin. Herausgegeben von J. F. v. Meyer (2 Theile, Hamburg 1827 u. 1828), bez.-w. die von dem Herausgeber zu den Wahrnehmungen gemachten Anmerkungen. Die Seherin war in den achtziger Jahren des vorigen Jahr- hunderts wegen Krankheit magnetisirt und in s. g. Krise gesetzt worden; auch als sie nicht mehr in .magnetischen Schlaf sank blieb ihr doch noch „ein auf- geschlossenes Auge für dieselben physischen und metaphysischen Wahrheiten,](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21017293_0316.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)