Die alchemie in älterer und neuerer zeit : Ein beitrag zur culturgeschichte / von Hermann Kopp.
- Hermann Franz Moritz Kopp
- Date:
- 1886
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Credit: Die alchemie in älterer und neuerer zeit : Ein beitrag zur culturgeschichte / von Hermann Kopp. Source: Wellcome Collection.
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![im I. Tlieil) Eemontrances ou la complainte de Nature ä VAlcliymiste errant und Beponse de VAlcliymiste ä Nature, für deren Sprache und Versbau S. 98 f. im I. Theil ein wenn auch nur kleines Beispiel gegeben ist und in diesem An- hang (S. 321) noch ein anderes gegeben wird. In dem siebzehnten Jahr- hundert wurden auch noch solche dichterische Leistungen veröffentlicht, z. B. 1663 zu Amsterdam Montesnyder's Metamorphosisplanetarum sive metallomm, welches Lateinische Gedicht auch wiederholt in Deutscher Übersetzung erschien, oder zu Dresden 1G67 Petr. Collov's „Wohlmeynendes Chymisch Carmen von unterschiedlichen noch unbekannten Unioersal Alkahest Menstruis zum unter- schiedlichen Chaos der Phüosoplwrum und dem Lapide philosophorum^^ (das Alkahest war ein seit Paracelsus' Zeit von den Alchemisten viel gesuchtes allgemeines Auflösungsmittel); der in derselben Zeit lebende Schweizer Na- thanael Albineus richtete an einen Janus Cusinus ein {in Blangeti Biblio- theca cliemica curiosa T. II, f.2)Sls. zu findendes) Carmen attreum, welches wie das Gedicht des Augurelli in Hexametern abgefafst aber kürzer ist. Der zahlreichen anonym herausgekommenen alchemistischen Gedichte gedenke ich hier in thunlichster Kürze, haben sie gleich zum Theil (wie z. B. das Deutsche De prima materia lapidis pilülosopliorum, S. 360 ff. der 1708 veröffentlichten Ausgabe des in der Anmerkung III [S, 242 f.] am Ende des I. Theils besprochenen s. g. 'Y v'i^mo^iw''^q\\qi\ Aurcum vellus) eine respectable Länge, und ebenso nur kurz der Inspirationen der sehr übel berathenen oder stets schlecht aufgelegten Hermetischen Muse, welche sich in einer Unzahl prosaischer alchemistischer Schriften eingestreut, den Ein- oder den Ausgang derselben abgebend finden. Einfach darüber hinweggehen kann ich nicht; diese Redeform war doch nament- lich in Deutschland für die Vorbringung alchemistischer Vorstellungen und Be- hauptungen während längerer Zeit eine so beliebte und häufig angewendete, dafs ich vor der Anführung einiger Proben nicht zurückschrecken darf. Als aus dem fünfzehnten Jahrhundert stammend und des Basilius Valentinus Feder entflossen standen lange in Ansehen die Gedichte, die in Dessen Tractat „Vom grossen Stein der uhralten Weisen eingestreut sind und deren Einem: De prima materia lapidis philosophici die nachstehenden Verse entnommen sind: „Ein Stein wird fundeu, ist nicht theur, Aufs dem zeucht man ein flüchtigs Feur, Davon der Stein selbst ist gemacht. Von weifs und roth zusammen bracht. Es ist ein Stein, und doch kein Stein, In ihm wirckt die Natur allein u. s w. „Adam setz in ein Wasserbad, Darinn Venus ihres gleichen hat, Welches hat bereit der alte Drach, Da er verlor sein Stärck und Kraff't. Ist nichts, spricht der Philosoplitis, Denn ein zweyfach 3Iercurius. u. s. w.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21017293_0322.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)