Die alchemie in älterer und neuerer zeit : Ein beitrag zur culturgeschichte / von Hermann Kopp.
- Hermann Franz Moritz Kopp
- Date:
- 1886
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Credit: Die alchemie in älterer und neuerer zeit : Ein beitrag zur culturgeschichte / von Hermann Kopp. Source: Wellcome Collection.
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![richtetes, aus Frankfurt a. M. v. 18. Januar 1735 datirtes Lateinisches Schreiben eines L. N. Dobelius abgedruckt ist, in welchem der Letztere, angegangen um ein Judicium de liraefatione ad antiquissimum rarissiinuinque B. Abrahami Elea- zaris manuscriptum sich billigend über die Vorrede ausspricht, dabei sich äufsernd, es gebe Avohl auch in Erfurt (wo Gervasius damals gelebt zu haben scheint) über dieselbe zu befragende in der Chemie erfahrene Männer (in der Vorrede wird — beiläufig bemerkt — der 1737 im Druck veröffentlichten Occidta pliilo- sopliia sapientum et vexatio stuUorum des Ludovicus Orvius [vgl. S. 20-1 f.] als einer Schrift gedacht, deren selten zu habendes Manuscript Einige hätten einsehen können). Hiernach ist mir eine von beachtenswerther Seite kommende Angabe, nach welcher eine noch ältere Ausgabe existiren würde, unverständlich: in dem 1885 verötfentlichten Lager-C'atalog 153 von Joseph Baer & Co., Buch- händler und Antiquar in Frankfurt a. M. ist sub Nr. 1 „Abrahami Eleazaris uraltes chymisches Werk, deutsch v. J. Gervasius. 2 Bde. mit viel. Kpfrn. u. Holzschn. Erf. o. J. (10..) 8 aufgeführt. Dafs in Handschrift dieses Werk schon vor 1735 Mehreren bekannt gewesen sei, versichert Gervasius in seiner Vorrede: Orvius habe daraus für seine Occulta pliilosopliia Vieles profitiret und der anonyme Verfasser der 1703 ausgekommenen Curieusen Untersuchung etlicher Mineralien, Thiere und Kräuter lobe „diesen Juden wegen seiner gegebenen An- leitung (wie, wo und wenn die prima Materia des Lapidis fliilosopliorum zu überkommen sey?) überaus sehr; Und ob er ihn gleich daselbsten eben aus- drücklich nicht benahmet, sondern nur dessen gegenwärtiges W^erk blofser Dings ein rares und ^^ecveie?, Manuscriptum nennet; so wird mir dennoch ein jeder völligen Beyfall geben müssen, dafs er dessen im ersten Theile p. 12 bis 14 befindliche Redensarten fast von Wort zu Wort gebrauchet, anbey auch sothane gute Anleitung glücklich experimentiret gehabt. — Über die Lebensverhältnisse oder auch nur über die Existenz eines Abraham Eleazar, welcher der Verfasser des in Besprechung stehenden Werkes sein könnte, Etwas zu erkunden, habe ich mich vergeblich bemüht, und nicht besseren Erfolg hatte ich in Betreff des Samuel Baruch und selbst des Julius Gervasius aus Schwarzburg. J. Fr. Gmeliu, welcher das Buch des Abraham Eleazar eingesehen zu haben scheint — er giebt in seiner Gesch. d. Chem. Bd. I, S. 63 f. an, dafs darin Anleitung zur Be- reitung (Jer Mineralsäuren gegeben sei und auf die Alchemie bezügliche hiero- glyphische Bilder bereits zu finden seien —, (Schmieder hat in seiner später gearbeiteten Gesch. d. Alchemie nicht einmal den Namen des A. E.) setzt Den- selben in den Anfang des vierzehnten Jahrhunderts, ohne den Grund dafür an- zugeben: vielleicht hat er ihn, in der Vorrede des Gervasius Gesagtes mifs- verstehend, für den getauften Juden gehalten, welcher in der zweiten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts in San Jago di Compostella dem Nie. Flamel aus Paris eine von Diesem nicht zu entziffernde auf Baumrinde geschriebene Anweisung zur Darstellung des Steins der Weisen verständlich gemacht haben soll (vgl. S. 206 im I. Theil). Aber der Abraham Eleazar giebt sich (vgl. S. 315) selbst als Denjenigen, welcher Thubalkain's Geheimnifs auf Rinden eingegraben habe. Gervasius läfst es unentschieden, welchem Jahrhundert A. E. angehörig sei, Tind schliefst nur aus einigem von Diesem Gesagtem, dafs Derselbe eine gar](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21017293_0326.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)