Die Tuberkulose vom Standpunkte der Infectionslehre : inest dissertatio / Iulii Cohnheim.
- Julius Friedrich Cohnheim
- Date:
- [1879?]
Licence: Public Domain Mark
Credit: Die Tuberkulose vom Standpunkte der Infectionslehre : inest dissertatio / Iulii Cohnheim. Source: Wellcome Collection.
16/38 (page 12)
![ist iii nocii hiilKTein (irade (ladureli lelin-eieli fiir unsere Frage, dass dio Tliatsaelie iiirer Uel)ertragbar]<eit weitaiis li'iilier erkannt ist, elie iihei'liaupt ein ahsielitlieher Inoeiilationsversueh jemals unternoniinen ^vorden. So sind denn aueli den iilteren I-^atliologen die mannigfaehen Analof^ieen nielit entpin,i;en, Aveleiie der Verlauf der Tuherkulose mit iiewissen unzweifelliaft infeetiiisen Froeessen darbietet, und Yireliow insbesoudeiH' liat fiei'adezu den Satz augfestellt, dass wenn die Tubcrkulose sieh einnial ini luirper etablirt lialie, sie sieli verhalte wie ein infectioscs Afiens, das von Organ zu Ori^aii im K(»rper fortsehreite iind fast iiberall hin sich verbreiten kiinne. AVie weit aber diese Anffassung der Infeetiositiit von der unsrigen abweieht, zeif^t niehts sehlaiiender, als die von YirehoAv bei derselben (relegenlieit iiczogene Farallele mit den malig-en (jeseliwulsten, die doeli Niemand fiir iibertiao-bar in niiserm Sinue ausgiebt. Eine praeise Yor- stellung kiinnen wir ohnehin kaum niit einer Substanz veiliinden, die in einem menschliehen Organisnius entstanden, fiir diesen sell)st und sein(> Theilc infcctiiis w(M'(len, dagegcn fiir andere Menscheii und Tliiere un- scliadlich sein soU; und es war jene Bezeiehiiung darum mehr der Aus- druek einer gewissen Empfindung', zu der die riehtige Beobaelitung der anatomischen Thatsaehen driingte, Avelehe aber voUe Klarheit erst dui-eli den A'i II cm i iisehen Versuch gewonnen liat. Aueh sonst haben die Impf- versuclie vollii; ncuc anatoniische Tliatsachen niciit gelehrt. Dass Tuberkel und sei ojihidosc Kiitziiiidungsjiroducte verkasen, die verkasten Absehnitte spater erweiehen und einschmelzen iind dadurcli in parenchymatiisen Or- ganen zu Holilriiumen, Caverncn, aii SclihMniliautcn zu (Jeschwiireii An- lass geben, ist ja seit Laeiincc wohllickaniit; aucli wusste maii liingst, dass die Tuberkcl sicli selir gern mit echt entziindUehen Froeessen kom- biniren, wohei inaii clicnsowenig sagen kann, die Tuberkel seien die Ur- saclie der J*eritonitis odcr !\leningitis, der Orchitis oder Bronchitis , als etwa das Umgckehrte; uiid aucli das /usainmenvorkommen der ecliteii Tuberkel mit seropliuliisen Frodueten, z. B. kiisigen Halslymphdriisen und kiisiger Hepatisation mit Bronehial- und Fleuratuberkeln, war so wenig neu, dass ja gerade die Hiiuhgkeit die.ser Combinationen eiiies der Argu-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b20389395_0016.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)