Die Eiweisskörper und die Theorie der kolloidalen Erscheinungen / von Jacques Loeb.

Loeb, Jacques, 1859-1924.

Date:: 1924

Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Die Eiweisskörper und die Theorie der kolloidalen Erscheinungen / von Jacques Loeb. Source: Wellcome Collection.

264/316 (page 252)

Bei Abwesenheit von Salzen ist das Protein bei einem pH 4,0 in beiden Fällen positiv geladen, das Membranpotential ist aber höher als das kataphoretische Potential. Während schon eine Ferrocyannatrium- konzentration von m/200 000 bei den kataphoretischen Potentialen die Ladung des Proteins umkehrt, ist etwas Derartiges bei den Membran- potentialen der 3proz. Albumin- lösung nicht vorhanden. Das Salz vermindert hier die Poten- tialdifferenz, der DoNNANschen Theorie entsprechend, die bei einer Salzkonzentration von m/1034 Null wird und auf diesem Punkt bleibt, selbst wenn man die Salzkonzentration bis auf m/64 oder noch höher steigert. Eine Umkehr der Ladung scheint bei den Membranpoten- tialen der lproz. Albuminlösungen bei einer Salzkonzentration von m/2048 eben nachweisbar zu sein, diese Umkehr muß aber in Wirklichkeit durch eine Verschie- bung des pK der Proteinlösung bedingt sein, die bei längerem Stehen durch das Ferrocyan- natrium eintritt. Wenn man das pH der Proteinlösung bestimmt; so ergibt sich, daß es innerhalb 18 Stunden über das des isoelek- trischen Punktes steigt, und da- durch ändert sich der Sinn der Ladung bei Konzentrationen zwischen m/4096 und m/2048. Bei höheren Salzkonzentrationen wird das Mem- branpotential durch die depressorische Wirkung des Salzes wieder Null. Diese Umkehr des Membranpotentials trat bei der 3 proz. Lösung nicht ein, wahrscheinlich weil das Protein sich /^-Ände- rungen gegenüber wie ein Puffer verhält, und zwar um so wirksamer, je höher es konzentriert ist. Bei den Bestimmungen des kataphore- tischen Potentials wurden derartige Änderungen des nicht beobach- tet; die kataphoretischen Potentiale wurden aber auch schon nach 20 Minuten bestimmt (die Membranpotentiale erst nach 18 Stunden). Innerhalb von 20 Minuten ändert sich das pn nicht meßbar. In der Abb. 103 ist die Wirkung des Lanthanchlorids auf die kata- phoretischen und Membran-Potentiale bei pu 5,8 dargestellt. Bei Ab- Abb. 102. Die Wirkung von Na4Fe(CN)6 auf das Membranpotential von 1- und 3 proz. Eieralbuminlösungen und auf das kataphoretische Potential von Kollodiumteilchen, die mit Albumin überzogen sind. Das pn betrug 4,0. Die kataphoretische Ladung wird im Gegensatz zum Membranpotential schon durch kleine Salzmengen umgekehrt.