Die Eiweisskörper und die Theorie der kolloidalen Erscheinungen / von Jacques Loeb.

Loeb, Jacques, 1859-1924.

Date:: 1924

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Credit: Die Eiweisskörper und die Theorie der kolloidalen Erscheinungen / von Jacques Loeb. Source: Wellcome Collection.

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nur durch die Wirkung der schwachen elektrostatischen Abstoßungs- kräfte möglich, welche durch die die Teilchen umgebenden elektrischen Doppelschichten bedingt sind. Wir wollen uns zuerst mit der Löslich- keit des genuinen Eiereiweißes in Wasser beschäftigen. Ausdrücklich mag erwähnt werden, daß sämtliche Versuche mit genuinem Eiereiweiß bei Zimmertemperatur von höchstens 24 an- gestellt wurden. Bei Temperaturen von 60 oder claiüber besteht die Möglichkeit der Bildung der unlöslichen Modifikation. Da die Teilchen des genuinen isoelektrischen Eiereiweißes im pn ihres isoelektrischen Punktes keine Wanderung im elektrischen Feld zeigen, so können sie auf keinen Fall durch ihre elektrischen Ladungen in Lösung gehalten werden. Außerdem ist die Viscosität isoelektrischer Albuminlösungen so klein, daß in ihnen nur verhältnismäßig wenig oder gar keine Aggregate enthalten sein können. Auch Sörensen1) ist der Ansicht, daß das krystallinische Eiereiweiß echte Lösungen bildet. Dieser Auffassung widerspricht keine bisher bekannte Tatsache. Wenn man krystallinisches Eieralbumm in der Umgebung seines iso- elektrischen Punktes, d. h. bei 4,0, 4,8 und 5,8 ausfällen will, so muß man Salze in sehr hohen Konzentrationen verwenden. Eine Beziehung zwischen dem Sinn der elektrischen Ladung des Proteinteilchens und dem fällenden Ion des Salzes besteht nicht. Bei höheren Wasserstoff- ionenkonzentrationen, etwa bei pH 2,0, genügen zur Fällung schon kleinere Salzkonzentrationen. Bei sämtlichen pn~Werten fällen Salze wie LaCl3 besser als Salze wie CaCl2 (Tabelle 55). Tabelle 55. Die niedrigsten Salzkonzentrationen, die znr Ausflockung 1 proz. Eieralbumin- lösungen bei Zimmertemperatur innerhalb von 20 Stunden erforderlich sind. pH NaCl MgCl2 CaCL LaCl3 Na2S04 Na4Fe(CN)6 m m m m m m 11,0 1 1/4 >3/4 >3/8 5,8 >2 >2 1/2 >3/4 >3/8 4,8 (Isoelektrischer >2 >2 <3/4 >3/4 >3/4 Punkt) >3/8 4,0 >2 1 1/4 >3/4 3,0 1 1 <1/4 <3/4 2,0 3/8 3/16 Die Löslichkeit des genuinen krystallinischen Eieralbumins ist dem- nach zweifellos nicht durch die die Moleküle oder Teilchen umgebenden elektrischen Doppelschichten bedingt, sie ist vielmehr durch die Kräfte i) Sörensen, S. P. L.: Cpt. rend. trav. Lab. Carlsberg Bd. 12, Copenhagen 1915/17.