Volume 1
Chemisch-technische Analyse : Handbuch der analytischen Untersuchungen zur Beaufsichtigung des chemischen Grossbetriebes und zum Unterrichte / unter mitmirkung von L. Aubry [and others] ; herausgegeben von Jul. Post.
- Post Julius, 1846-1910.
- Date:
- 1888-1891
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Credit: Chemisch-technische Analyse : Handbuch der analytischen Untersuchungen zur Beaufsichtigung des chemischen Grossbetriebes und zum Unterrichte / unter mitmirkung von L. Aubry [and others] ; herausgegeben von Jul. Post. Source: Wellcome Collection.
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![gebräuchlich, einige Kilogramm Steinkohle in einer kleinen Eisen- odcjj] Thonretorte im Laboratorium zu vergasen, die entwickelten Gase zu messen, in Bezug auf Leuchtkraft und Zusammensetzung zu untejjii suchen und den Koksrückstand in der Retorte zu wägen. Die erhaltene»! Resultate sind jedoch nur relativ richtig, da die Vergasungs- und Arbeit™ weise im grossen Betriebe eine andere ist; sie können jedoch sehr gittjl zur Vergleichung von verschiedenen Kohlensorten dienen. Da indealF diese im Laboratorium ausgeführten Untersuchungsmethoden in Deutsch« land fast gar nicht gebräuchlich sind, so wird hier nur auf die genauer!j Beschreibung der Apparate in King’s Treatise on Coal Gas und auf diij Abhandlungen im Journal of Gas Lighting verwiesen. Am häufigsten sind Gegenstand der Untersuchung, abgesehen vo der Elementaranalyse der Kohle, die Bestimmung des Stickstoflf gehaltes, des Schwefels und zwar des Gesammtschwefels und de bei der Vergasung sich verflüchtigenden, sogenannten schädliche Schwefels, des Aschengehaltes und die Ermittelung der vergasbare Bestandteile der Kohle und der zurückbleibenden Koksmenga Es muss jedoch auch hier betont werden, dass die durch die nachher z | beschreibenden Methoden gefundenen Zahlen nicht den Betriebsresultate, quantitativ entsprechen, sondern nur Anhaltspunkte zur Vergleichun von verschiedenen Kohlensorten geben. Feuchtigkeit. Die exacte Wasserbestimmung ist mit Schwierig keiten verknüpft, weil die Kohle beim Erhitzen auf 100 bis 110°C. un bei Luftzutritt nicht nur Wasser abgiebt, sondern auch Zersetzunge erleidet. Bei längerem Erhitzen kann sogar eine Gewichtszunahm. durch Aufnahme von Sauerstoff eintreten. Wenn kein besonderer Grai von Genauigkeit verlangt wird, so genügt es, 3 bis 4 g fein gepulvert Kohle in einem Tiegel mit gut schliessendem Deckel 2 Stunden lang bc 100 bis 110° zu erhitzen und nach dem Erkalten in einem mit Schwefel säure oder Calciumchlorid gefüllten Exsiccator zu wägen. Bei ge naueren Untersuchungen und besonders, wenn man zugleich einp Elementaranalyse der Kohle ausführen will, muss das Trocknen ir Wasserstoff- oder Kohlendioxydstrome geschehen. Man bringt die feil gepulverte Probe zu diesem Zwecke in einen gewogenen Glascyliudei welcher an dem einen offenen Ende durch einen mit einem Gaszuleitungs und Ableitungsrohre versehenen Kork verschlossen wird. Der Cylinde wird in einem Luftbade, welches eine passende Oeffnung hat, 2 Stunde: lang unter Durchleiten von vorher getrocknetem Wassei’stoff- ode Kohlendioxyd auf 100° ei'hitzt und nach dem Erkalten im Exsiccato der Gewichtsverlust bestimmt. Noch sicherer ist es, das entweichend Wasser selbst zu wägen, indem man dasselbe in einem gewogenen Chlor calciumrohr auffängt und die Gewichtszunahme des letzteren ermittell Kohlenstoff und Wasser Stoff’. Diese wex-den nach de# bekannten Methoden der Elementaranalyse, und zwar durch Vei’brennuuj](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21698533_0001_0174.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)