Die Bindehaut der Hornhaut und der Greisenbogen : Inaugural-Dissertation der hochlöbl. medicinischen Facultät zu Heidelberg vorgelegt / von Julius Arnold.
- Arnold, Julius, 1835-1915.
- Date:
- 1860
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Credit: Die Bindehaut der Hornhaut und der Greisenbogen : Inaugural-Dissertation der hochlöbl. medicinischen Facultät zu Heidelberg vorgelegt / von Julius Arnold. Source: Wellcome Collection.
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![mir nicht möglich. Ich glaube, dass dieselben erstens an- derer Natur sind als die Grundsubstanz einerseits und die Membran andererseits, und dass ihnen zweitens auch eine andere Function zukömmt, als dies Bowmann selbst ver- nuithet. — Doch davon später. Sehr interessant ist das Studium der Uebergangsstelle der Subepithelialschichte der Hornhaut in die Tunica propria der weissen Augenhaut. Während nämlich erstere 0,3—6' vom Rande vollständig homogen erscheint, wird sie nun fein- körnig; eine Beschafi'enheit, die immer mehr zunimmt, je mehr man sich dem Rande nähert, bis sie endlich gerade an der Uebergangsstelle der beiden Häute in einander dicht mit fei- nen Körnchen versehen ist, in die sich schon einzelne grös- sere Kerne von rundlicher und elli]Dtischer Form eingestreut finden, wie sie in der Tunica propria der Scleralbindehaut vorkommen, und man schliesslich dem eigentlichen Gewebe dieser begegnet. — Dieser Uebergang geschieht, wie hier- mit angedeutet wurde, allmählich und entspricht der Weise, wie man sie bei andern Membranen, die in einander überge- hen, findet, z. B. beim Uebergang der Lijjpenschleimhaut in die Lederhaut. i Zu erwähnen ist noch, dass einzelne Bindegewebsfasern aus dem Annulus conjunctivse in die Membran aufsteigen, um sich an ihrer Bildung zu betheiligen, die sich jedoch bald verlieren und schon 0,1' vom Rande nicht mehr in ihrem Gewebe zu erkennen sind, während die übrigen unter der Subepithelialschichte noch eine gute Strecke weiter, jedoch in abnehmender Mächtigkeit, vei'laufen, so dass man sie z. B. am oberen und unteren Rande noch 0,3'—1', in seltenen Fällen noch 2' vom Rand entfernt findet, daher sie sehr leicht als Faserschichte der Subepithelialschichte genommen werden kann. — Nach dem, was ich gesehen, kann ich mich wenigstens für eine Faserschichte, die sich über die ganze Fläche der Hornhaut hinwegzöge, nicht aussj)rechen und denen nicht bei- stimmen, die der Subepithelialschichte einen faserigen Cha- rakter zuschreiben; will jedoch damit nicht läugnen, dass es Fälle gebe, wo die Faserschichte die ganze Hornhaut nahezu überziehe. Ich selbst habe solche sowohl bei jüngeren als älteren Individuen, bei letzteren allerdings häufiger, unter-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22286494_0016.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)