Untersuchungen über die chemische Constitution der Hauptbestandtheile der Ochsengalle : der philosophischen Facultät der Ludwigsuniversität Giessen zur Erlangung der venia legendi vorgelegt / von Adolph Strecker.

  • Strecker, Adolph, 1822-1871.
Date:
1848
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Untersuchungen über die chemische Constitution der Hauptbestandtheile der Ochsengalle : der philosophischen Facultät der Ludwigsuniversität Giessen zur Erlangung der venia legendi vorgelegt / von Adolph Strecker. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    30/56 (page 30)
    (las Oel leicht auf und die Lösung giebl mit den meisten Me- lallsalzen amorphe Niederschläge. Einwirkung der Säuren auf Cholulsäure. Kocht man Cholalsäure längere Zeit mit starker Salzsäure, so verwandelt sie sich in einen harzartigen Körper, der aus der alkoholischen Lösung auf Zusatz von Wasser nicht mehr kry- stallisirt, sondern sich amorph und durchscheinend absetzt. Dieser Körper besitzt sämmtliche Eigenschaften der Choloi'dinsäure. Setzt man das Kochen länger fort, so verschwindet die Löslich- keit in Alkohol und Alkalien, während die Lösliclikeit in Aether zuniinmt, und das Endproduct ist mit Dyslysin identisch. Es liefse sich hiernach vielleicht vermuthen, dafs bei der Einwirkung von Salzsäure auf Cholsäure zuerst, unter Austritt von Glycocoll, Cholalsäure entstehe, welche hierauf durch weitere Einwirkung der Salzsäure in Choloi'dinsäure und Dyslysin über- geführt werde. Dafs die Zersetzung nicht in dieser Weise statt- j findet, beweisen nicht nur die Analysen der stickstoffhaltigen Zwischenproducte, sondern auch die negativen Resultate, welche ^ ich erhielt, als ich das im Anfang abgeschiedene Harz auf eine ^ Beimengung von Cholalsäure prüfte. j Bei der Einwirkung starker Säuren und Alkalien auf Chol- ] säure spaltet sich demnach dieselbe in Glycocoll und Stickstoff- ; freie Körper, bei Anwendung von Alkalien entsteht immer nur eine einzige Säure, Cholalsäure; das durch Säuren erhaltene Pro- I duct besitzt aber je nach der Dauer der Behandlung verschiedene Eigenschalion und Zusammensetzung, anfangs ist es eine schwache Säure, das Endproduct ein vollkommen indifferenter Körper. Chole'insäiire. ; leh habe im Vorhergehenden die Zersctzungsproducle derjeni- gen Säure ahgehandelt, welche mit Bleio.xyd verbunden, auf Zusatz von neutralem essigsaurem Bleioxyd aus der Ochsengallc erhalten