Pathologie der Cilien / von Hans Herzog.

  • Herzog, Hans, active 1904.
Date:
1904
Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Pathologie der Cilien / von Hans Herzog. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by UCL Library Services. The original may be consulted at UCL (University College London)

    116/136 (page 112)
    der heterotopisch angelegten Cilien nach einwärts von der inneren Lidfläche gelegen ist, besteht in bezug auf die Bulbus- oberflache eine fehlerhafte „Richtung derselben (vgl 42 Taf III Fig. 2). e ' * b) Die Distichiasis (im weiteren Sinne) acquisita = Hypertrichosis marginalis acquisita irregularis: a. bei dem Trachom (vgl. S. 93); ?. bei dem Ekzem des Lidrandes; 7. nach abgelaufenen, variolösen Entzündungen (v. Mi che 1[471). In diesen Fällen ist in der Tat mit Rählniann von „Pseudo- cilien zu sprechen, da, soweit die eigenen Beobachtungen des Verf. in betracht kommen, es sich stets um echte Lanugohaar- follikel mit mächtig entwickelten, ebenfalls neugebildeten Talg- drüsen handelte. Hier resultiert eine fehlerhafte Richtung aus einer Kombination des Momentes der normalwidrigen Stellung (Verbreitung der Follikel über den ganzen Intermarginalteil) mit dem Moment der fehlerhaften Haltung (abnorme Dünnheit und Weichheit der Pseudocilien). 2. Die Trichiasis essentialis. a) Oilia incarnata. Bei einer 21 Jahre alten Patientin (Ida P.) konnte Verf. folgenden Befund erheben: Auf der äusseren Lidkante des linken Oberlides befand sich entsprechend der Mitte der Wimpernreihe eine kleine, etwa steck- nadelkopfgrosse Warze. An der inneren Zirkumferenz der Basis der Warze befand sich ein nach einwärts (hinten) verlagerter Cilienfollikel. Die zugehörige Cilie war nach einwärts über den Intermarginalteil und die innere Lidkante umgeschlagen und daselbst tief in das Lidrandgewebe eingepresst. Fast in der ganzen Breite des Intermarginalraumes hatte nun das an den umgeschlagenen und eingepressten Schaft angrenzende Epithel diesen umwuchert, so dass die Cilie in ihrer fehlerhaften Richtung nunmehr durch eine dieselbe im Bereich des Internaarginalteils überziehende Epithelröhre dauernd festgehalten wurde. Die Auf- schlitzung der Röhre der Länge nach gestattete die Aufrichtung einer in jeder Beziehung normalen Cilie bis zu der Stelle ihres der Norm entsprechenden Sitzes. b) Knickungen der Cilien im Wurzel- oder Halsteil infolge der entzündlichen Erweichung der noch unverhornten Teile des jungen Haares und des gleichzeitig andrängenden Druckes intra- und extrafollikulärer Exsudate (vgl. Abschnitt 1).