Vergleichende Anatomie der Wirbelthiere mit Berücksichtigung der Wirbellosen / von Carl Gegenbaur.
- Date:
- 1898-1901
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Credit: Vergleichende Anatomie der Wirbelthiere mit Berücksichtigung der Wirbellosen / von Carl Gegenbaur. Source: Wellcome Collection.
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![Fig. 564. Aur.p.. Au.r Äußeres Olir von Omithorhynchus in lateraler Ansicht. M.aud Gehörgang. Co Aurikel. Aur.a 51. auricularis anterior. Anr.p M. auricularis posterior. (Nach G. Rüge.) Knorpelspangen zieht sich eine breitere von der Anrikel ab und bildet einen Fortsatz. Andere schließen sich der Anrikel an, so dass nirgends eine Grenze besteht. Diese Befunde, auch das Vorkommen eines Loches, können die Frage begründen, ob die Anrikel nicht etwa aus Concrescenzen mehrfacher Knorpelspangen entstanden sei. Wir lassen die Frage offen. Den Gegensatz zu der mächtigen Entfaltung des gesammten äußeren Ohrs bietet Omithorhynchus. Vom Annulus tympanicus aus erstreckt sich, eine Rinne umschließend, ein continuirlich in eine abge- rundete platte Aurikel (Co) übergehender Knor- pel (Fig. 564), von dem ein Fortsatz jenem von Echidna [tr] entspricht. Er stellt hier deut- licher als bei Echidna eine Ohrklappe vor, welche ein Muskel [Aur.a] öffnet. Ein anderer Muskel (Aur.ß) setzt sich von hinten an die Aurikel [Co) an. In den Befunden bei den Monotremen stellen sich extreme Zustände dar. Der Man- gel von Spangen bei Omithorhynchus lässt diese Bildung als die niedere erscheinen, der auch die Enge des Gehörgangs entspricht. Aus Befunden, welche zwischen diesen beiden lie- gen, mögen jene der echten Säugethiere entstanden sein. Der Geliöryang ist meist kürzer als bei den Monotremen, aber er verweist zuweilen durch das Vorkommen von Incisurae santorinianae, dass die ihn dar- stellende Knorpelplatte Durchbrechungen besitzt, die wohl Fig. 565. auf die Spangenbildungen bei Echidna beziehbar sind. Der Gehörgang schließt sich proximal an das Tym- panicum resp. den Annulus an und bildet bei Echidna ein ziemlich langes, distal sich etwas erweiterndes Rohr (Fig. 565), welches von knorpeligen Ringen gestützt, d. h. offen erhalten wird. Die Ringe sind, wie gesagt, nicht geschlossen, sondern überlassen eine Strecke dem membranösen Ab- schluss, während sie andererseits unter einander der Länge nach Zusammenhängen, so dass die gesammte Stütze des Ganges als eine einheitliche sich darstellt. Hinsichtlich der Länge ergeben sich für die übrigen Säuger mehr oder min- der bedeutende Reductionen, wobei die unvollkommene Ringbildung des Knorpelskelets erhalten bleibt. Einzelne dieser Knorpeltheile können auch von einander gelöst sein, was wir jedoch ebenso für einen secundären Befund erachten, wie das ansehnliche Volum distaler Stücke, wo- bei in der Gestaltung des Einzelnen zahlreiche Besonder- gangs und der Auricula von Echidna. (Knorpel wie in Fig. 563 und 564 punktirt.) (Nach G. Rüge.) heiten untergeordneter Art bestehen.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21994663_0936.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)