Erfahrungen über Cholecystektomie und cholecystenterostomie nach 286 Gallenstein-Laparotomien : Zugleich ein Beitrag zur normalen und pathologischen Anatomie der Gallenwege mit einem vollständigen Verzeichnis der literatur seit Langesbuch 1897 / von A. von Bardeleben.

  • Bardeleben, A. von.
Date:
1906
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Credit: Erfahrungen über Cholecystektomie und cholecystenterostomie nach 286 Gallenstein-Laparotomien : Zugleich ein Beitrag zur normalen und pathologischen Anatomie der Gallenwege mit einem vollständigen Verzeichnis der literatur seit Langesbuch 1897 / von A. von Bardeleben. Source: Wellcome Collection.

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    Das Epithel der Gallenblase ist ein einscliiclitiges Zylindeiepithel mit sehr hohen Zellen (0,05 mm hoch, 0,008 mm breit). Die Kerne liegen im unteren Drittel. Ein Kutikularsaum fehlt oder ist nur schwach angedeutet. Steiner (s. Lit. A) konnte den von Toldt, Hering, Henle, Krause, Virchow beschriebenen Kutiknlarsaum nicht finden. Die eigentümliche Faltung der Schleimhaut bezeichnet Böhm (s. Lit. A) als Gitterfalten (PHcae tunicae mucosae vesicae felleae); sie enthalten nur sehr wenig Drüsen. Seit Luschkas Arbeit werden die Gallenblasendrüsen fast allgemein angenommen (so von Henle, Krause, Gegenbaur. Stöhr, Rauber, BÖHM und Davidoff). Zenker findet in zahlreichen Piäparaten nur zwei Stück, Janowski eine geringe Menge, Weltz vei-mißt sie. Müller (Diss., Kiel 1895) fand in 20 Gallenblasen keine Drüsen, Aus seiner Zusammenstellung schließt Schiff (s. Lit. A), daß sicher nicht in allen Gallenblasen Drüsen vorkommen, wie dies auch schon Kölliker betont hat. Ja, sie scheinen auch bei weitem nicht so häufig sich zu finden, wie man es nach Luschkas und der ihm folgenden Autoren An- gaben glauben könnte. Die von Luschka über die Anzahl der Drüsen in drüsenhaltigen Gallenblasen gemachten Angaben stehen nicht im Widerspruch mit derjenigen anderer Autoren. Schiff (1. -c.) hält es für wahrscheinlich, daß in Gallenblasen mit Adenokarzinom die Drüsen der Gallenblase den Ausgangspunkt derselben bilden. Deshalb sieht er in den Drüsen ein zum Karzinom der Gallenblase prädisponie- rendes Moment von hoher Bedeutung. Eine massenhafte Einwanderung von Leukozyten in die menschliche Gallenblase konstatierte Rüdinger (s. Lit. A) und beschreibt dieselbe eingehend unter Beigabe von Abbildungen. Er geht soweit, daß er die Gallenblase nicht mehr als ein einfaches Reservoir für die Galle, sondern als einen bedeutungsvollen sekretorischen Appai*at, der die Leukozyten zur Galle treten läßt, ansieht. Die den Leukozyten eigentümlichen chemischen Stoffe würden, indem sich die Leukozyten auflösen, zur Wir- kung gelangen. Weder am Körper noch am Fundus der menschlichen Gallenblase will er Schleimdrüsen gefunden haben. Böhm und Davidoff konstatierten nur sehr wenige Drüsen (Gl. mucosae biliosae). Was die Blutgefäße anlangt, so kommt für die Gallengänge die A. hepatica, für die Gallenblase die aus der Hepatica entspringende Cystica mit ihren beiden Ästen in Betracht, welche an und in die Gallen- blasenwand gehen, um von dort mit den Leberästen zu kommunizieren. Einerseits geht die Versorgung subperitoneal an die freie Gallenblasen- seite, andererseits in das (normal) lockere Bindegewebe zwischen (Gallen- blase und Leber.